Benutzerspezifische Werkzeuge
Sie sind hier: Startseite Soziale Lage / Sozialpolitik Dortmund speziell Institutionen / Verbände in Dortmund 'Nur Wurmfortsatz der ARGE'

'Nur Wurmfortsatz der ARGE'

Egal ob rot-grüne oder schwarz-gelbe Landesregierung - das Arbeitslosenzentrum (ALZ) muss alle Jahre wieder um seine Existenz bangen.

Da nun die schwarz-gelbe Landesregierung der Beratungsstelle ab Oktober 2008 den Geldhahn abdrehen will, rückten gestern die Dortmunder SPD-Landtagsabgeordneten Gerda Kieninger, Annegret Krauskopf und Prof. Gerd Bollermann an. Sie ließen sich von ALZ-Leiterin Gisela Tripp die Situation schildern.

Mit 2,5 festangestellten Mitarbeitern - da zählt sich Tripp schon mit - und vielen ehrenamtlichen berät das ALZ im Jahr 2200 Menschen persönlich. Über 10 000 Menschen nehmen an den verschiedenen Vorträgen, Kursen, Veranstaltungen etc. teil. "Mit der Einführung von SGB II hat sich die Situation in keiner Weise für die Menschen verbessert - im Gegenteil", beurteilte Tripp die Entwicklung, seitdem Hartz IV das Land im Griff hat.

Die Landesregierung möchte diese Leistungen, die die 75 Arbeitslosenzentren in Nordrhein-Westfalen erbringen, künftig bei den JobCenter ARGEN ansiedeln. Arbeitsminister Karl-Josef Laumann verkenne dabei vollkommen, "dass die Arbeitslosenzentren als Selbsthilfeeinrichtungen der Arbeitslosenbewegung entstanden sind", unterstrich Bollermann. Bei Wahrung ihrer Anonymität würden die Betroffenen hier unabhängig von den staatlichen Einrichtungen hinsichtlich ihrer Rechte und Möglichkeiten beraten - gerade auch im Umgang mit den Arbeitsagenturen und ARGEN."

Für den ALZ-Vorstandsvorsitzenden Peter Strube, Pfarrer in Kirchderne, ist klar, dass, sollte die Landesregierung ihre Pläne umsetzen, das Arbeitslosenzentrum nur noch "ein Wurmfortsatz der ARGE" sein werde. Er wünsche sich, dass sich Herr Laumann mal eine Woche hier hinsetzen und den Menschen zuhören solle. "Aber dazu haben Politiker ja keine Zeit".

Die anwesenden SPD-Politiker wollen sich jedenfalls in der nächsten Woche bei einem Gespräch mit Minister Laumann dafür stark machen, dass die Förderung für die Arbeitslosenzentren erhalten bleibt. In Dortmund geht es letztlich um 140 000 Euro vom Land im Jahr. - kiwi

Quelle: Ruhr Nachrichten vom 15. Mai 2007

Artikelaktionen