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Kibiz fordert erste Opfer: Kinderspielhaus entlässt Personal

Die Auswirkungen des neuen Kinderbildungsgesetzes (Kibiz) sind schockierend. Zumindest für drei Erzieherinnen des Kinderspielhauses Asseln. Denen wurde jetzt gekündigt. Grund: Das Kibiz verursache ein jährliches Defizit von 56 000 Euro, die Personalkosten seien nicht mehr finanzierbar.

"Wir können nicht sehenden Auges in die Insolvenz rennen", erklärte der Kassenwart der privaten Elterninitiative, Burkhard Link. Wenn ein Drittel des Gesamtbudgets verloren gehe, "muss man was unternehmen".

Damit die betroffenen Erzieherinnen dennoch weiterbeschäftigt werden können, soll jetzt ein Haustarifvertrag ausgehandelt werden. "Unterm Strich wird es ein Drittel weniger geben", bedauerte Link. An den Gehältern der beiden Vollzeit- und einer Teilzeitkraft wird ab Juli nächsten Jahres gespart. Erst dann werden die Kündigungen wirksam. "Wir haben sehr lange Kündigungsfristen", erläuterte Link.

Das neue Kinderbildungsgesetz, auf das sich am Mittwoch CDU und FDP im nordrhein-westfälischen Landtag verständigten, tritt am 1. August 2008 in Kraft. "Ohne Kündigungen wären wir drei Monate später zahlungsunfähig", sagte Link. Er rechnete vor, dass das Kinderspielhaus bislang über ein Jahresbudget von 170 000 Euro verfüge. 56 000 Euro weniger ergäben sich auf Grundlage folgender Berechnung: Während heute eine 35-Stunden-Betreuung angeboten wird, können Eltern demnächst auch die günstige 25-Stunden-Variante wählen. Zudem werden statt drei, nur noch zwei Erzieher pro 20-Kinder-Gruppe finanziert.

Damit die Einrichtung am Schlotweg auf solide Füße gestellt werden kann und eine Zukunftsperpektive hat, beschäftigt sich die Arbeitsgruppe "Rettet das Kinderspielhaus" zurzeit mit einem neuen Betriebskonzept. Während bisher Mädchen und Jungen ab drei Jahren betreut werden, sollen auch Jüngere dazukommen. "Für die Zweijährigen gibt es eine höhere Pauschale", berichtet der Kassenwart. Zudem denke man ernsthaft über die Zusammenlegung mit einer weiteren Kindertageseinrichtung nach.

 

Quelle: Westfälische Rundschau vom 18.10.07

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