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Jahresbericht des ALZ: 2200 Einzelgespräche in zwölf Monaten

Das Arbeitslosenzentrum (ALZ) bietet Kultur, Bildung und Gelegenheit zur Begegnung. Doch es sind knallharte wirtschaftliche Gründe, die im vergangenen Jahr mehrere tausend Menschen in die Räume des ALZ trieben, wie der Jahresbericht noch mal zeigte.

Sie kommen mit Fragen zur Grundsicherung und Sozialhilfe, zu Kindergeld, Kinderzuschlag oder Wohngeld, benötigen Hilfe beim Ausfüllen der seitenlangen Anträge oder bei der Überprüfung der Leistungsbescheide. Rund 2200 Einzelgespräche führten die ALZ-Mitarbeiter im Jahr 2008, wie der jetzt veröffentlichte Jahresbericht ausweist. Hinzu kamen mehr als 2000 Anfragen per Telefon oder E-Mail.

Die Besucher – die meisten kommen aus der Innenstadt – spiegeln die Arbeitslosenstatistik wieder: So stieg der Anteil der über 50-Jährigen gegenüber dem Vorjahr deutlich an. Diese Gruppe macht mittlerweile mehr als ein Viertel der Besucher aus, wie ALZ-Leiterin Gisela Tripp sagt. Männer sind in der Überzahl.

Aspekt der psychischen Unterstützung gewinnt an Bedeutung

Auch die Zahl der längerfristig Arbeitslosen nimmt zu: Mehr als die Hälfte der Hilfesuchenden war bereits mehr als drei Jahre arbeitslos. Da wundert es nicht, dass auch der Aspekt der psychischen Unterstützung im ALZ an Bedeutung gewinnt. Bei weit mehr als 40 Prozent der Besucher ging es u.a. um die psychosoziale Situation, 2007 waren es nur 24 Prozent. Rechtliche Fragen machten allerdings den Hauptanteil der Beratungen aus (80 %).

Verantwortlich dafür seien Änderungen in der Gesetzgebung, komplizierte Antragsformulare und Berechnungsfehler in den Leistungsbescheiden, wissen die Beraterinnen des ALZ. „Als im April 2008 neue, umfangreichere Anträge für die Weiterbewilligung von ALGII eingeführt wurden, stieg der Beratungsbedarf explosionsartig an“, erzählt Beatrix Heßling. Seitdem vergibt die Beraterin Termine, wenn mehr als eine kurze Frage zu klären ist. „Für einen Erstantrag brauchen wir etwa zwei Stunden. Die Arge schickt uns dafür ihre Kunden rüber.“

25 Jahre nach seiner Gründung ist das ALZ an der Leopoldstraße alles andere als überflüssig, auch wenn das Land sich aus der Förderung zurückgezogen hat. Am 13. November 2009 feiert das ALZ sein Jubiläum im Rathaus.

Quelle: RN vom 29.09.09

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