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Der "heiße Herbst" des DGB

Weil die Arbeitnehmervertreter vor allem in der Gemengelage der Großen Koalition kaum noch politischen Einfluss ausüben können, wollen sie die Bundesregierung mit öffentlichen Protest zu einer anderen Wirtschafts- und Sozialpolitik zwingen.

Auch in Dortmund ist die Entschlossenheit groß. In der Westfalen-Metropole wird der DGB Östliches Ruhrgebiet die "Interessen der unterschiedlichen Arbeitnehmergruppen in der Region bündeln" - und eine Kampagne fahren, die in einer Kundgebung am 21. Oktober am Südwall gipfelt.

Die erste öffentliche Veranstaltung war gestern - eine Funktionärskonferenz mit IG Metallchef Jürgen Peters. Die Richtung der Regierungspolitik stimme nicht, sie habe "soziale Schieflage", kritisierte er. Was den Gewerkschaftschefs so verstimmt, sind die Pläne von Union und SPD zur Unternehmenssteuerreform, zur Gesundheitsreform und die Rente mit 67. Hinzu kommen Sorgen um den Kündigungsschutz, die Mitbestimmung und mögliche Verschlechterungen bei Hartz IV. Gleichzeitig wollen die Gewerkschaften den Mindestlohn durchsetzen. Kurz: Es geht um die gesamte rot-schwarze Wirtschafts- und Sozialpolitik. - ar

Konzert der Trillerpfeifen für mehr Lohn

Genug der Worte. Schluss mit lautem Säbelrasseln. Die IG Metall ließ gestern wieder ihre roten Fahnen wehen. Mehrere hundert Beschäftigte der heimischen Stahlindustrie waren dem Aufruf gefolgt - und griffen zum vorletzten Mittel im Tarifkonflikt: dem Warnstreik. Die Arbeiter, die am Dienstag das Tor 4 von ThyssenKrupp Steel an der Rüschebrinkstraße blockieren, sind sauer. Und zwar auf ihre Arbeitgeber, die in den laufenden Tarifverhandlungen die von der IG Metall geforderte Lohnerhöhung von sieben Prozent ablehnen und stattdessen lediglich eine Einkommenserhöhung von drei Prozent anbieten. Außerdem sollen die Beschäftigten eine Einmalzahlung von 500 Euro erhalten.

Dortmunds erster IG Metall-Bevollmächtigter Hans Jürgen Meier zeigte sich vor den Kundgebungsteilnehmern überzeugt, die Tarifrunde werde "alles andere als ein Spaziergang". Die bisherige Arbeitgeber-Offerte sei "noch deutlich" zu niedrig. Die Stahl-Arbeitgeber wollten die Produktivitätssteigerung und die "außerordentlich guten Gewinne" der Branche für sich allein behalten. Die Gewerkschaft wünscht sich für die Stahlarbeiter nicht nur einen "kräftigen Schluck aus der Lohnpulle". Zusätzlich will die IG Metall auch eine neue Tarifvereinbarung "Perspektive für Beschäftigung und altersgerechtes Arbeiten" abschließen. - ar

Quelle: Ruhr Nachrichten vom 12.09.06

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