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ALZ kämpft ums Überleben

Dem Arbeitslosenzentrum Dortmund (ALZ) droht der Exitus, denn zum 1. Oktober 2008 will die schwarz-gelbe Landesregierung nicht mehr zahlen, ihre Förderung beenden. Die Leidtragenden wären Tausende Langzeitarbeitlose. Immerhin sind es 11 000 Männer und Frauen, die pro Jahr das niederschwellige Angebot an der Leopoldstraße nutzen. Die sich beraten lassen und am kostenlosen Bewerbungstraining teilnehmen.

"Hier ist der Mensch noch Mensch. Hier wird beraten, nicht sanktioniert", erklärte Peter Strube, Pfarrer und Vorstandsmitglied im Trägerverein. Denn im Gegensatz zur Arge vermittle man keine Stellen, sondern sei quasi ein Netzwerk für Langzeitarbeitslose.

Macht die Landesregierung ihre Pläne wahr, werden auf einen Schlag 130 000 Euro weniger in die Kassen des ALZ fließen. Die einzig mögliche Konsequenz ist die Schließung. "Ohne dieses Geld, können wir das Personal nicht mehr bezahlen", erläuterte Strube das Dilemma. Dabei seien die aktuellen 2,5 Stellen ohnehin zu knapp kalkuliert. Die Vorstellung, die Fallmanager der Arge könnten die Lücke schließen und die Arbeit des ALZ übernehmen, bezeichnet der Pfarrer als unrealistisch. Es bedarf einer neutralen Beratung. Und die wird hier geleistet, ohne Vermittlungsdruck", hob Alwin Buddenkotte von der katholischen Kirche die Wichtigkeit des ALZ hervor.

Trotz oder gerade wegen der aktuellen Gefahr lädt das ALZ für Samstag, 8. September, ab 16 Uhr zum Sommerfest ein. "Gut, dass es uns gibt" lautet das Festmotto im Kulturzentrum Wichern, Stollenstraße 36. "Wir geben den Menschen, die uns brauchen, eine Stimme", so Pfarrer Peter Strube. Neben Sozialdezernent Siegfried Pogadl wird auch Superintendent Hartmut Anders-Höpgen seine Stimme für das ALZ in die Waagschale werfen. Zudem gibt es ein Programm, das mit dem Chor "Provokal", Kabarett "Betriebsrisiko", Improtheater "Massuna?!" und der Stone Street Big Band vielen Arbeitslosen die kostenlose Teilhabe an Kultur bietet. Doch vor allem wollen die Träger des Arbeitslosenzentrums - Katholische, Evangelische Kirche, DGB, IG Metall und Arbeitslosenvertreter - alle Besucher auf die drohende Schließung aufmerksam machen.

Seit 23 Jahren vor Ort

  • Das Arbeitslosenzentrum Dortmund gibt es seit 23 Jahren.
  • Angesichts der drohenden Schließung werben DGB und die beiden großen Kirchen für den Erhalt und haben bereits über 1000 Unterschriften gesammelt.
  • Gefördert wird das ALZ mit Landesmitteln und Gelden des europäischen Sozialfonds sowie mit städtischen Mitteln.
  • CDU und FDP in NRW wollen ihren Anteil in 2008 einsparen.

Quelle: Westfälische Rundschau vom 03.09.07

 

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