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Ein-Euro-Jobs zum Wiederaufbau in den Katastrophenländern Südasiens ?

Politiker von Union und FDP schlagen vor, Arbeitslose zum Wiederaufbau in den Katastrophenländern Südasiens einzusetzen.



Quelle:   T-Online-Nachrichten
Adresse:   http://onnachrichten.t-online.de/c/31/71/27/3171270.html

Politiker von Union und FDP haben vorgeschlagen, qualifizierte deutsche Arbeitslose zum Wiederaufbau in den Katastrophenländern Südasiens einzusetzen. "Die Bundesregierung sollte zusammen mit den Hilfsorganisationen Arbeitslosen gezielt Zeitverträge zum Wiederaufbau anbieten", sagte der stellvertretende FDP-Vorsitzende Rainer Brüderle der "Bild am Sonntag". Dort werde im Moment "jede kundige Hand dringend gebraucht und für manchen Deutschen kann das der freiwillige Wiedereinstieg in das Arbeitsleben sein".

Ein-Euro-Jobs im Krisengebiet
Der Chef der schleswig-holsteinischen CDU, Peter Harry Carstensen, schloss sich dieser Haltung an. Er ist der festen Überzeugung, dass es unter den Millionen Arbeitslosen "viele Experten, Facharbeiter und Ingenieure gibt, die anpacken wollen". Falls Hilfe von deutschen Erwerbslosen in den Krisenregionen gewünscht werde und die Fachkräfte es freiwillig wollten, müsse deshalb "zum Beispiel über Ein-Euro-Jobs" unbürokratisch geholfen werden. Der CSU-Bundestagsabgeordnete Andreas Scheuer sagte, die Bundesregierung müsse sich wegen der zugesagten 500 Millionen Euro Fluthilfe "massiv dafür einsetzen, dass deutsche Firmen Aufträge erhalten und auch Jobs für deutsche Arbeitslose bereitstellen".

Bundesagentur winkt nicht völlig ab
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat sich diese Vorschläge offenbar schon durch den Kopf gehen lassen und winkt nicht völlig ab. Die Arbeitsvermittler halten die Ideen unter bestimmten Umständen für umsetzbar. Die Vermittlung von Arbeitslosen auf "reguläre Stellen" in den Flutgebieten sei möglich, sagte BA-Sprecherin Angelika Müller der "Bild am Sonntag". "Wenn Hilfsorganisationen oder Unternehmen Stellen in den Flutgebieten ausschreiben, schauen wir selbstverständlich, ob es bei uns geeignete Bewerber gibt."

Töpfer spricht von einer sinnvollen Idee
Auch der Chef des UN-Umweltprogramms (Unep), Klaus Töpfer, hält die Pläne nicht für völlig abwegig. Er sagte auf die Frage, ob er den Einsatz von Arbeitslosen in den Flutregionen für eine gute Idee halte: "Ich halte es für sehr sinnvoll, Menschen mit speziellen Kenntnissen zum Wiederaufbau in die Krisenregionen zu schicken, wenn sie dort gebraucht werden und wenn solche Einsätze koordiniert werden."

Deutsche Welthungerhilfe winkt ab
"Wir halten den Vorschlag für nicht glücklich", sagte dagegen die Sprecherin der Deutschen Welthungerhilfe, Marion Aberle, dem Berliner "Tagesspiegel". Ihre Organisation setze stattdessen auf die Zusammenarbeit mit einheimischen Helfern in den betroffenen Ländern. Dies sei ein besseres Konzept, weil diese Helfer die Landessprache sprächen und die Menschen und deren Kultur gut kennten, sagte Aberle

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