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Kein Geld für nötige Arzneien

Opfer bringen für die Gesundheit, aber nicht jeder kann sie sich leisten, diese Opfer.

Das wurde gestern wieder deutlich bei unserem Lesertelefon, als sich z. B. Jürgen Steiger meldete. Der schwer kranke Empfänger von Arbeitslosengeld II versucht noch, bis zur nächsten Woche ohne Kortison auszukommen. Erst dann bekommt der 59-Jährige die nächsten 345 Euro Alg-II ausgezahlt, von denen der allein stehende Mann monatlich 28 Euro zusätzliche Mietkosten aufbringen muss, weil die Wohnung, in der er seit über 50 Jahren lebt, ein bisschen zu groß für ihn ist.

"Mir bleiben höchstens 270 Euro im Monat, von denen ich noch meine Medikamente bestreiten muss. Ich hab 40 Jahre treu geklebt. Das jetzt ist kein Leben mehr", sagt Steiger, der chronisch herzkrank ist, an Rheuma leidet und an einer Muskelerkrankung. Ein Prozent seines Einkommens, also fast 50 Euro, muss er als Chroniker selbst aufbringen, bevor er von Zuzahlungen zu Krankheitskosten befreit ist.

Ein schweres Schicksal traf auch Wolfgang Pellinghausen. Der 60-Jährige ist im Laufe der vergangenen Jahre erblindet. Er ärgert sich, dass Patienten zur Früherkennung aufgerufen würden und die Kosten für die Innendruck-Untersuchung dann selbst zahlen müssten. Die Krankheit zwang ihn zur Rente, der über 30 Schreiben von Renten- und Krankenversicherungen vorausgingen. - bö

Quelle: Ruhr Nachrichten vom 24. April 2007

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