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Sorge: Nur der erste Schlag

Von 40,7 Million Euro auf 32,5 Million Euro will das Land die Zuschüsse für die nordrhein-westfälischen Studentenwerke zusammenstreichen. Dortmund verliert 772 000 Euro, bekommt statt 3,7 Mio. Euro nur noch rund 2,9.

Kampflos will sich das Studentenwerk nicht in sein Schicksal ergeben, man hat die örtlichen Landtagskandidaten eingeladen und auch Ministerpräsident Rüttgers angeschrieben; keine Antwort allerdings bisher.

Aber natürlich ist man realistisch: Man kenne die Finanznöte der Länder. Also fängt man an zu sparen, fünf Prozent der Sachkosten werden gestrichen.

Auch Rainer Niebur, - Geschäftsführer des Dortmunder Studentenwerks, erkennt die finanziellen Rahmenbedingungen an: "Wir können nicht darauf hoffen, dass die Welt besser wird". Was ihn nach eigenem Bekunden aber "negativ berührt" ist die Tatsache, dass das "alles so kurzfristig kam: Wir hatten knappe zehn Tage Zeit, uns Gedanken zu machen. Da bleibt keine Zeit, strategische Entscheidungen zu treffen, sondern nur noch Löcher zu stopfen."

Seit zehn Jahren ist Niebur im Amt. Es ist das erste Mal, dass er in seiner Funktion reale Verluste bei der Förderung hinnehmen muss. Für die Zukunft ist er eher pessimistisch: "Ich fürchte, das ist erst der erste Schlag".

Dennoch geht das Studentenwerk konstruktiv an seine Aufgaben: Die Studentenwohnungen " zum Teil noch mit dem Charme der 70er Jahre " werden weiter renoviert; auch der dritte Bauabschnitt an der Emil-Figge-Straße, für den das Land seine Mittel zusammengestrichen hat, soll renoviert werden. Es sollen neue Kredite aufgenommen werden.

Für jeden Studierenden hat das Studentenwerk eine jährliche Mehrbelastung von 25 Euro pro Jahr durch die Kürzungen des Landes errechnet. - blf

Die Studentenwerke setzen sich für die sozialen und wirtschaftlichen Belange der Studierenden ein: Es geht um Verpflegung und Wohnraum, Studienfinanzierungen und Kinderbetreuung. Das Dortmunder Studentenwerk betreut rund 33 000 Studierende.

Quelle: RN vom 12. Januar 2006

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