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Gewerkschaften protestieren Samstag in Dortmund

Mit einem Aktionswochenende in Dortmund wollen Gewerkschafter aus ganz Nordrhein-Westfalen gegen das Sparpaket der schwarz-gelben Bundesregierung protestieren. Freitag und Samstag wollen sich Tausende an der Westfalenhalle und am Hauptbahnhof versammeln.

Der DGB läutet in dieser Woche die heiße Phase des Protest-Herbstes ein. „Deutschland in Schieflage“, so das ausgerufene Motto. Und Dortmunds Bezirksvorsitzende Jutta Reiter gibt die Stimmung wieder: „Die Leute sind ziemlich wütend!“ Die Wut über Sparbeschlüsse zu Lasten des „kleinen Mannes“ sollen am Freitag und Samstag auf die Straße gebracht werden. Dabei macht die DGB-Jugend mit einigen originellen Aktionen am Freitagabend den Anfang.

„Die jungen Leute in den Betrieben kochen vor Wut“, berichtet Landesjugendsprecherin Antonia Kühn. Es gebe mehr Anmeldungen als erwartet. „Es geht um gute und gebührenfreie Bildung - von der Kita bis zur Hochschule“, erklärt Kühn. Die jungen Menschen erwarteten eine gute Ausbildung und anschließend eine Übernahme in ein gutes Beschäftigungsverhältnis. Stattdessen drohe ein Teil in „prekäre“ Beschäftigungsverhältnisse abzurutschen.

Erste Proteste Freitagabend

Jutta Reiter ergänzt, dass zum Forderungspaket des DGB auch ein „gutes Auskommen im Alter“ gehört sowie eine gute solidarische Gesundheitsversorgung. Die Rente mit 67 gehöre vom Tisch. Mit verschiedenen neuen Aktionsformen will zunächst die Gewerkschaftsjugend am Freitagabend ihren Unmut nach außen tragen. Dazu wird es ab 18.30 Uhr eine „Erwerbslosen-Auktion“ an der Katharinentreppe geben. Rund um die Reinoldikirche werden Aktionsteilnehmer in Kuh-Kostümen erklären, dass sie sich nicht melken lassen. An einem verkehrt aufgehängten Weihnachtsbaum sollen Wunschzettel aufgehängt werden können. Auch ein explodierendes Wunschpaket gehört zu den Überraschungen des DGB. Auf sechs „Kneipentouren“ lädt die Gewerkschaft zum Thekengeplauder über „gutes Leben“. Die Abschlusskundgebung findet um 22 Uhr auf dem Friedensplatz statt. Zum Auftakt des Aktionswochenendes werden nach Gewerkschaftsangaben rund 1.000 junge Leute erwartet.

Zug zur Westfalenhalle

Weiter geht’s am Samstagmorgen, wenn Gewerkschaftler aus dem ganzen Land  anreisen und vom Volksbad zum Kundgebungsort Westfalenhalle ziehen. Ein zweiter Kundgebungszug soll um 9 Uhr an der Katharinentreppe Richtung Halle starten. Dort sprechen  u.a. DGB-Landesvorsitzender Andreas Meyer-Lauber sowie Verdi-Bundesvorsitzender Frank Bsirske. Hunderte Beschäftigte von Ford in Köln hätten zudem eine zusätzliche Demonstration angemeldet, die am Morgen am Dortmunder Hauptbahnhof starten solle, hieß es. Eine weitere Demonstration sei von den Busparkplätzen zur Dortmunder Westfalenhalle geplant. Die Organisatoren rechnen mit mehreren Tausend Teilnehmern.

„Wir brauchen einen Kurswechsel“, sagte der IG Metall-Bezirksleiter NRW, Oliver Burkhard. Die Menschen erwarteten von der Politik, dass endlich Lehren aus der Krise gezogen würden und dass es gerecht und fair zugehe. „Die Bundesregierung macht mit ihrem Sparpaket aber genau das Gegenteil - nach dem Motto: Wir sparen, koste es, was es wolle. Die Zeche sollen Arbeitnehmer, Familien und die Schwächsten in der Gesellschaft zahlen“, kritisierte Burkhard.

Quelle: der westen vom 10.11.10

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