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Zukunft der Arbeit

Die "Vereinigung für weniger Arbeit" bezieht sich u.a. auf Prof. em. Frithjof Bergmann, der sich dieselben Fragen wie viele Menschen hierzulande stellt, aber bei der Suche nach Antworten mit weniger Betriebsblindheit geschlagen. Er akzeptiert das Unausweichliche: Die herkömmliche Arbeit, die er Job-Arbeit nennt, wird immer weniger -- schon wegen des technischen Fortschritts. Statt das zu beklagen, entwickelt er neue Formen der Arbeit, denn genug Arbeit (im weiteren Sinne) gibt es immer.

Wie es aussieht, stehen uns in den nächsten Monaten Neuwahlen in Deutschland bevor. Haben Sie auch das Gefühl, dass die derzeitigen Probleme zu groß und die politischen Konzepte der Parteien zu kurzsichtig sind, um wirklich etwas zu ändern?

Wohin wir auch schauen, wird uns heutzutage systematisch eingetrichtert, das Hauptproblem der Gesellschaft sei, es gäbe zu wenig Arbeit. Politiker aller Parteien ringen Tag für Tag darum, mehr Arbeit zu schaffen bzw. Arbeitsplätze zu erhalten. Doch wie soll das funktionieren, wenn Betriebe in unserem Wirtschaftssystem aufgrund des Wettbewerbs dazu gezwungen sind, menschliche Arbeit mehr und mehr durch Maschinen zu ersetzen und die moderne Technik diese Entwicklung auch noch begünstigt? Auf der anderen Seite ist die Produktvielfalt und die Überproduktion inzwischen so groß wie nie zuvor. Wie und wo sollen also die Millionen neuer Arbeitsplätze entstehen, die die Politik schaffen will? Was soll denn noch alles produziert werden, um den Wegfall der technisierten Arbeitsplätze auszugleichen? Und wieso gibt es immer neue Forderungen seitens der Politik, dass diejenigen, die Arbeit haben, mehr und mehr arbeiten sollen?

Die Vereinigung für weniger Arbeit besteht aus Menschen, die diese paradoxen Zustände nicht länger hinnehmen wollen. Wir möchten eine Unterschriftenaktion starten, um die Politiker dieses Landes endlich zur Vernunft zu bewegen. Es gibt in der politischen Landschaft keine zukunftsfähigen Konzepte, um die derzeitigen massiven Probleme langfristig zu lösen, also muss jemand damit anfangen.

Wir möchten Sie bitten, den folgenden Text zu lesen. Wenn Ihnen diese Ideen plausibel erscheinen, freuen wir uns sehr über Ihre Unterstützung. Bei ausreichender Resonanz wird dieser Text den Politikern aller Parteien ausgehändigt. Mit dem nötigen Druck aus der Bevölkerung wird es hoffentlich irgendwann zu einer intelligenten Politik kommen, die nicht mehr von Ratlosigkeit, Machtkämpfen und Populismus geprägt ist.

An die Politiker dieses Landes

Es kann sich nur um Selbsttäuschung handeln, die aktuellen gesellschaftlichen Missstände als temporären Zustand abzutun, der sich durch ein paar Korrekturen beheben lässt. Die Tatsache, dass ein Wirtschaftssystem wie unseres in diesem Stadium des technischen Fortschritts zusammen mit der weltweiten wirtschaftlichen Konkurrenz nur zu Massenarbeitslosigkeit führen kann, wird von Politikern und Medien kollektiv ausgeblendet.

Wirtschaftszyklen, wie wir sie kannten, gibt es heute nicht mehr. Die weltweite Wirtschaft steuert in eine Sackgasse, da die Kaufkraft der Bevölkerung aufgrund wegrationalisierter Arbeitsplätze immer weiter schrumpft. Das Überangebot an menschlicher Arbeitskraft nimmt zu, wodurch es zu Lohndumping und schlechteren Arbeitsbedingungen kommt. Wir nähern uns einem dem Ursprung der Industrialisierung ähnlichen Zustand. Es kommt zur Entrechtung der arbeitenden Bevölkerung, zu immer größerer Ungleichheit zwischen Arm und Reich und somit zu einem Anstieg der Kriminalität. Große Gebiete verkommen, während immer größere mit Panzerglas und Kameras gesicherte Glaspaläste in den Himmel wachsen. Schärfere Gesetze und der Ausbau des Überwachungsstaats werden forciert, die Freiheit aller wird immer mehr beschnitten.

Wir unterliegen einer gesellschaftlichen Evolution, die zutiefst darwinistische Züge trägt und in die anscheinend niemand eingreifen kann oder will. Zwar gibt es diverse politische Strömungen, die grobe Richtung dieses eigendynamischen Prozesses, in diesen Zeiten als Globalisierung oder Neoliberalismus bezeichnet, scheint jedoch vorgegeben. Vielleicht entsprechen die sozialen Strukturen, die sich bis zum heutigen Zeitpunkt gebildet haben, am ehesten der Natur der Menschheit, aber entsprechen sie auch der Natur des Menschen? Ist die steigende Zahl der psychischen Erkrankungen in den westlichen Industrieländern, hervorgerufen durch psychischen Druck und Zukunftsängste, nicht der Gegenbeweis?

Die heutigen politischen Zielsetzungen sind an Kurzsichtigkeit nicht zu überbieten. Die einzige Devise lautet, Symptome zu verdecken oder zu verschleppen. Vernunft und Logik bleiben dabei auf der Strecke. So kann dem menschlichen Verstand nach zu urteilen das Ziel von Arbeit nur die Herstellung eines Produkts sein. Im heutigen Stadium unseres Systems sind wir in die absurde Lage gekommen, dass nicht mehr zählt, was produziert wird und ob überhaupt etwas produziert wird, es geht viel mehr darum, immer mehr Arbeit zu schaffen, um die von Maschinen und Computern verrichtete Arbeit zu ersetzen. Die Gesellschaft leidet unter dem Zwang, im Zustand absoluter Überproduktion noch mehr produzieren zu müssen und stürzt sich somit selbst ins ökologische und soziale Chaos. Unser Wirtschaftssystem verlangt einerseits, dass menschliche Arbeit aufgrund von Wirtschaftlichkeit und Konkurrenzfähigkeit von Maschinen ersetzt wird. Gleichzeitig verlangt es aber auch, dass kein Mensch weniger arbeitet als zuvor. Tatsache ist, dass eine wirkliche gesellschaftliche Weiterentwicklung durch dieses Paradoxon gehemmt wird.

Die Frage ist nur: Warum machen wir unseren Lebensstandard und unsere Arbeitszeit von Wirtschaftswachstum abhängig, wo unsere Ressourcen doch zu jeder Zeit über das Maß hinaus ausreichen, um allgemeinen Wohlstand zu sichern? Wir müssen anfangen zu realisieren, dass die Missstände, die sich aus dem derzeitigen gesellschaftlichen Stadium ergeben, keinesfalls naturgegebenen Tatsachen entspringen, sondern einzig und allein auf einem fiktiven System aus Zahlen beruhen, das wie eine Glocke über die physische Realität gestülpt ist, und es ist an der Zeit, dieses System zu hinterfragen.

Was ist real in unserer heutigen Zeit?

Real ist ein ausreichender Vorrat an Rohstoffen, eine hoch entwickelte Wissenschaft sowie ein technischer Standard, der menschliche Arbeit immer mehr überflüssig macht. Lässt sich aus diesen Elementen heraus nicht eine andere, freiere und bessere Gesellschaft erdenken und realisieren? Wie kann es sein, dass in derselben Stadt, in derselben Nation und auf demselben Planeten gleichzeitig Überproduktion und Unterversorgung nebeneinander existieren, wobei beides durch den technischen Fortschritt ins Extreme getrieben wird?

Die Antwort auf diese irrsinnigen Widersprüche kann nicht die Schaffung von mehr Arbeit sein. Nur durch eine flächendeckende und dauerhafte Umverteilung von Arbeit entsteht langfristig Wohlstand für alle, und nur so lässt sich auch langfristig sozialer Frieden sichern. Wir müssen auf eine Gesellschaft hinsteuern, die insgesamt weniger arbeitet, in der der allgemeine Wohlstand jedoch kontinuierlich durch den technischen Fortschritt wächst. Jede zukünftige Anstrengung der Politik muss in diese Richtung gehen. Dies ist die einzige Möglichkeit, die weitreichenden aktuellen Probleme nachhaltig zu lösen.

Unsere Forderungen

  1. Einem Menschen die existenzielle Absicherung zu entziehen, wenn er nicht bereit ist, jede Art von Arbeit anzunehmen, ist de facto Zwangsarbeit. Deutschland sollte in Bezug auf dieses Thema Konsequenzen aus seiner Geschichte ziehen. Auch das im Grundgesetz festgeschriebene Recht der freien Wohnortwahl wird durch die zukünftigen Arbeitsmarkt-Reformpläne untergraben, wenn Menschen vom Staat gezwungen werden, für einen Arbeitsplatz umzuziehen. Wir fordern die Abschaffung der Zwangsarbeit in Deutschland!
  2. Die zunehmende Kriminalität und Gewaltbereitschaft hierzulande ist einzig und allein Ausdruck der zunehmenden sozialen Unterschiede, die die aktuelle Politik hervorbringt. Die Antwort darauf kann nicht der Ausbau des Überwachungsstaats, sondern nur die Aufhebung der Missstände sein. Wir fordern den Abbau des Überwachungsstaats!
  3. Nach Meinung von führenden Wirtschaftsexperten reicht bereits heute ein Anteil von 20 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung aus, um die Wirtschaft am Laufen zu halten - Tendenz sinkend. Ursache dafür ist der technische Fortschritt, mit dem menschliche Arbeitskraft immer mehr überflüssig wird. Hören Sie auf, diese Tatsache länger zu verschweigen! Geben Sie Ihr aussichtsloses Vorhaben auf, mit immer weiteren Eingriffen in das Recht der Arbeitnehmer mehr Arbeit schaffen zu wollen! Wir verlangen NICHT die Schaffung von mehr Arbeit, sondern einzig und allein die Umverteilung von Arbeit und Wohlstand sowie eine angemessene soziale Grundsicherung für ALLE! Wir sind nicht bereit, uns für ein Wirtschaftssystem immer mehr zu verausgaben, obwohl die Ressourcen zu jeder Zeit über das Maß hinaus ausreichen, um Wohlstand für alle zu sichern!
  4. WIR FORDERN DIE POLITIKER ALLER PARTEIEN DIESES LANDES AUF, SICH MIT DIESEN TATSACHEN KONSTRUKTIV AUSEINANDERZUSETZEN UND DIE DERZEITIGE POLITIK DER STAGNATION, KURZSICHTIGKEIT UND RÜCKSICHTSLOSIGKEIT UMGEHEND ZU BEENDEN! SEHEN SIE ENDLICH DER ENTWICKLUNG INS AUGE, UND HABEN SIE DEN MUT ZU EINEM WIRKLICH ZUKUNFTSWEISENDEN POLITIKWECHSEL! FÜR DEN SOZIALEN, ÖKOLOGISCHEN UND TECHNISCHEN FORTSCHRITT!

Wir möchten Sie um Ihre Unterstützung bitten.

Mit einer Unterschriftenaktion möchten wir Menschen neue Perspektiven eröffnen. Die einzige Perspektive, die uns von Politikern und Medien gegeben wird, ist, dass uns aufgrund eines irrationalen Wirtschaftssystems immer härtere Zeiten erwarten. Wir wollen das nicht länger hinnehmen. Helfen Sie uns mit ihrem Namen, Menschen zum Umdenken zu bewegen. Je mehr Menschen wir erreichen, desto wahrscheinlicher ist es, dass sich etwas verändert. Mitmachen unter www.wenigerArbeit.de

Gemeinsam können wir es schaffen!

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