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Warnstreik: 12.000 Streikende auf dem Friedensplatz

Der Streik im öffentlichen Dienst hatte die erwarteten Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr. Busse und Bahnen blieben den gesamten Donnerstag im Depot, viele Verwaltungsstellen und Kitas waren geschlossen. Stattdessen demonstrierten rund 12.000 Streikende auf dem Friedensplatz für ihre Lohnforderungen.

Warnstreiks im Oeffentlichen Dienst

In drei Marschsäulen waren die Demonstranten vom Betriebshof der Stadtwerke an der Stockumer Straße, vom EDG-Betriebshof am Sunderweg und von der DSW-Zentrale an der Deggingstraße in die City gezogen und hatten damit auch den Autoverkehr behindert. Bei der Kundgebung, zu der die Gewerkschaft ver.di und der Deutsche Beamten-Bund aufgerufen hatten, untermauerte der ver.di-Bundesvorsitzende Frank Bsirske unter dem Beifall der 12.000 Streikenden die Forderung nach 5 Prozent mehr Lohn und Gehalt für die Beschäftigten von Bund und Kommunen -  "mit sozialer Komponente für die unteren Einkommensgruppen".

Eine Provokation

Dass die Arbeitgeber auch in der zweiten Verhandlungsrund noch kein Angebot vorgelegt hätten, sei eine Provokation der Beschäftigten im öffentlichen Dienst, erklärte Bsirske. Gerade angesichts der Finanzkrise sei es wichtig, Impulse für die private Nachfrage zu geben, konterte der ver.di-Vorsitzende den Hinweis der Arbeitgeber auf die leeren öffentlichen Kassen.

Auf der anderen Seite würden Steuergeschenke an Hoteliers und reiche Erben gemacht. "Eine ähnliche Summe verlangen wir als Lohnsteigerung für zwei Millionen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes", sagte Bsirske.

Bürgerdienste betroffen

Vom Warnstreik massiv betroffen sind neben dem öffentlichen Nahverkehr auch die Bürgerdienste der Stadtverwaltung. Weitestgehend sind sie geschlossen. Nur die Bezirksverwaltungsstellen in den Stadtteilen Aplerbeck, Hombruch und Scharnhorst sowie das Standesamt in der Innenstadt können die Arbeit noch -allerdings mit Einschränkungen-  aufrechterhalten.

Nur Notfälle

Auch im Dienstleistungszentrum in der Innenstadt im Stadthaus am Südwall können nur begründete Notfälle bearbeitet werden. Deshalb der Tipp der Bürgerdienste: „In begründeten Notfällen - wenn z.B. noch heute eine Reise angetreten wird - können im Dienstleistungszentrum in der Innenstadt vorläufige Personalausweise oder Reisepässe ausgestellt werden.

Von den 105 städtischen Kindertagesstätten waren rund 40 geschlossen, ebenso viele hatten nur eine Notbesetzung. Die Eltern seien vom Streik trotzdem kaum betroffen gewesen, hieß es.

Mehrere Hallenbäder sind ebenfalls geschlossen, Zoo und Museen der Stadt dagegen geöffnet. Ob und in welchem Maße städtische Kindertagesstätten von dem Ausstand betroffen sind, ist noch unklar.

Bei der Sparkasse Dortmund haben fünf Geschäftsstellen geschlossen: an der Saarlandstraße, Vinckeplatz, Hohe Straße, Schützenstraße und an den Westfalenhallen.

Da der Warnstreik nur für heute angesetzt ist, wird am morgigen Freitag wieder überall normaler Dienstbetrieb sein. Auch die ausgefallenen Touren der Müllabfuhr werden dann nachgeholt.

Quelle: RN vom 04.02.10

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