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Schüler-Protest: Zustände an Schule skandalös

Lippen-Bekenntnisse haben sie satt. Jetzt stopfen sie sich keine Politiker-Reden mehr in die Ohren, sondern Brötchen in den Mund. Zwei Dutzend Schüler quer aus Dortmunds Gymnasium- und Gesamtschullandschaft nahmen Platz in der Fußgängerzone.

Passanten registrierten ihr öffentliches Protest-Picknick gegen fehlende Räume und fehlendes Personal für den Ganztagsunterricht erst nur am Rande. Bis das Megaphon für mehr Aufmerksamkeit sorgte. Fabian Rasem, Sprecher der Bezirksschülervertretung Dortmund, kritisiert die Verfügung der Landesregierung, bis Februar 2011 flächendeckend den Ganztagsunterricht mit der Übermittag-Betreuung auch an weiter führenden Schulen einzurichten, als „voreiligen Aktionismus“.

Ganz Europa soll bestreikt werden

Und: „Man kann zu Wahlen immer viel versprechen“, ärgert sich der Abiturient vom Käthe-Kollwitz-Gymnasium und trommelt schon mal für die Zeit nach der Wahl. Vom 7. bis 11. Juni soll die nächste Stufe des Bildungsstreiks zünden und die ganze Republik erfassen. Sogar ganz Europa soll bestreikt werden. Nächsten Mittwoch (5. 5.) fahren mindestens 100 Schüler aus Dortmund per Bahn in die Landeshauptstadt, um für bessere Bedingungen an den Schulen zu demonstrieren.

Am Samstag saßen sie erst einmal in ihrer „AusweichMensa“, um Passanten, die mit ihren Feiertags-Einkäufen beschäftigt waren, klar zu machen: Leute, seht her, es fehlen Kantinen und Mensen in den Schulen. Ohne die Bereitstellung der nötigen Mittel und Räume werden wir die Mensen auch nicht bis Februar 2011 bekommen.

Ausreichende Finanzierung

„Die Köpfe unserer Jugend sind das Potential des rohstoffarmen Deutschlands“ – völlig auf haben Leonie, Fabian, Luca und all die anderen diesen Sprach-Brei der Politik. Sie verlangen die ausreichende Finanzierung des Ganztagskonzeps für alle Schulen, keinen Unterricht bis 17 Uhr ohne Mittagessen, sagten es den Passanten und bissen in ihre mitgebrachten Stullen.

Quelle: RN vom 01.05.2010

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