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Große Klassen? Hörder schüler protestieren mit Sitzstreik

Die 7. und 8. Klassen des Goethe-Gymnasiums proben den Aufstand und wehren sich gegen größere Klassen:

Am Mittwoch demonstrierten sie mit einem Sitzstreik auf dem Schulhof und verweigerten die Teilnahme am Unterricht. Schulleiter Lothar Ständeke löste die Spontandemo auf. Sein Druckmittel: ein Schulverweis. „Das ist das mildeste Mittel, das wir haben“, wie er Mittwoch Mittag betonte. „Dass die Schüler Protestieren ist ihr gutes Recht. Aber wenn sie gegen die Schulordnung verstoßen, dann muss ich ihnen zeigen, wo die Glocken hängen.“

Er sei durchaus gesprächsbereit über das weitere Verfahren, also wer mit wem in welche Klasse gehe. Aber die Zusammenlegung der Klassen sei längst beschlossen. Andernfalls fehle dem Gymnasium an der Stettiner Straße in Hörde eine Lehrerstelle.

Machtlose Mehrheit?

Die Schüler sind mit ihrer Meinung zwar in der Mehrheit, aber auch in der Opposition. Tom B. und Lukas R. aus der 8a erklärten gestern, dass sie den Druck auf die Schule erhöhen wollten. „Unsere Lehrer sagen uns immer wieder, wie gut unsere Gemeinschaft funktioniert. Warum sollen wir dann auseinander gerissen werden?“, so Tom.

Zahl der Schüler soll auf 30 steigen

Die Interessen der Schülerinnen und Schüler kollidieren mit dem „Klassenfrequenzrichtwert“, den das Goethe-Gymnasium in den Jahrgängen 7 und 8 überschritten hat. Ständeke zeigte durchaus Verständnis mit dem Anliegen der Schüler, er sei aber an die Vorgaben des Schulministeriums gebunden.

Zurzeit besuchen 90 Schüler die vier 8. Klassen (später 3) und 120 Schüler die fünf 7. Klassen (später 4). Die Zahl der Schüler in den zusammengelegten Klassen soll dann auf 30 steigen. Tom will das nicht verstehen: Die Turbo-Abiturienten, die das Gymnasium bereits nach der 12. Klasse mit der Hochschulreife verlassen sollen, stünden unter einem großen Leistungsdruck. In kleineren Klassen könne das besser aufgefangen werden als in großen Einheiten.

Quelle: RN vom 11.03.09

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