Keinen Krieg gegen den Iran – für eine politische Lösung
Deutschland und Europa sind im Begriff, einer US-Regierung willfährige Handlangerdienste für einen neuen Krieg gegen den Iran zu leisten und ihn moralisch zu legitimieren. Verlangen Sie von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel ein klares Nein zu einem Krieg gegen den Iran - Jetzt. Unterstützen Sie bitte dazu den untenstehenden Aufruf: "Keinen Krieg gegen den Iran - für eine politische Lösung"mit Ihrer Unterschrift.
Dieser Aufruf wird von der gesamten deutschen Friedensbewegung unterstützt und wird am 18. März als eine selbst getragene Zeitungsannonce in der "Frankfurter Rundschau" veröffentlicht werden. Er steht im Zusammenhang mit weiteren Aktionen der Friedensbewegung, wie dem Appell an den UN-Generalsekretär Kofi Annan für ein Moratorium und dem Internationalen Aktionstag am 18. März mit Großdemonstrationen in
Berlin und anderen europäischen Städten.
Keinen Krieg gegen den Iran – für eine politische Lösung
Die USA scheinen
entschlossen, gegen den Iran einen Luftkrieg zu führen.
Diesmal könnte es Washington gelingen, die EU vor ihren
Kriegskarren zu spannen, wenn sich nicht die Bürgerinnen
und Bürger dagegen zur Wehr setzen. Wir lehnen mit
aller Entschiedenheit einen neuen Krieg ab. Selbst wenn Teheran
Atomwaffen anstrebte, die wir ebenso ablehnen, könnte der Iran
auf absehbare Zeit niemanden mit Atomwaffen bedrohen,
ungeachtet aller verbaler Attacken des iranischen
Präsidenten Ahmadinedschad, die wir scharf verurteilen.
Eine friedliche politische Lösung ist also durchaus
möglich.
Die Vereinigten Staaten nutzen jedoch
die iranischen Atomanlagen nur als Anlaß für viel
weiter reichende Ziele:
- Der Iran soll zu einer unbedeutenden Macht zurück gebombt werden, um Amerikas Vormachtstellung im Mittleren Osten weiter auszubauen. Deshalb ist zu befürchten, dass außer Atomanlagen, auch die Infrastruktur des Landes, wie 1991 im Irak, wichtige Versorgungseinrichtungen wie Ölraffinerien und militärische Ziele bombardiert werden sollen.
- Durch Chaos und Zusammenbruch der Versorgung sollen Revolten der iranischen Bevölkerung mit all ihren ethnischen Minderheiten provoziert, und das Islamische Regime durch ein US-freundliches ersetzt werden. Nachdem sie in Afghanistan und Irak militärisch präsent sind, zielen die USA auf die vollständige Kontrolle der Ölquellen und Transportrouten im gesamten Mittleren Osten.
Die US-Regierung scheut wegen eigener Hegemonialinteressen nicht davor zurück, den Weltfrieden zu gefährden und einen Flächenbrand in der Region zu riskieren. Ein Krieg gegen Iran hätte fatale Konsequenzen nicht nur für die Völker im Mittleren und Nahen Osten sondern auch für Europa. Neue ethnische Konflikte, Bürgerkrieg zwischen Sunniten und Schiiten im Irak, Verwicklung Saudi-Arabiens und Syriens sind sehr wahrscheinlich. Es muss auch mit der Blockade der Öltransportrouten und rasant steigenden Ölpreisen gerechnet werden. Nur Arbeitslosigkeit und Attentate hätten Konjunktur.
Nach den vielen Lügen
Washingtons zur Rechtfertigung des Angriffskrieges gegen den
Irak braucht die US-Regierung für einen Krieg gegen Iran die
moralische Legitimation, wenn nicht gar die Unterstützung
der EU-Staaten. Diese Legitimation und Unterstützung
darf es nicht geben!
Wir rufen daher Alle auf, sich
mit Demonstrationen, Kundgebungen und Resolutionen gegen den
geplanten Angriffskrieg der USA zu wehren. Wir, als ein Teil
des weltweiten Protestes, wenden uns auch gegen die Drohung mit
Krieg als dem sogenanntem „letzten Mittel“. Krieg ist der
große Terror. Wir wollen jedoch Deeskalation,
Nichtangriffsgarantien und Gewaltverzicht.
Von
Bundesregierung und Bundeskanzlerin fordern wir mit Nachdruck:
- Unterlassen Sie jegliche Droheskalation, die unweigerlich in einen Krieg einmündet. Schließen Sie jede deutsche Unterstützung für einen Krieg gegen den Iran und erst recht eine deutsche Beteiligung daran unmissverständlich und grundsätzlich aus. Setzen Sie sich auch innerhalb der EU hierfür ein.
- Treten Sie ein für die Bildung einer Langzeit-Konferenz für
Sicherheit und regionale Zusammenarbeit im Mittleren und Nahen Osten,
die auch das Ziel verfolgt, dort – wie in der IAEO-Resolution
vom 04.02.2006 hervorgehoben - eine Atomwaffenfreie Zone zu
errichten, die Israel einschließt. Unternehmen Sie
dafür schon jetzt erste Schritte.
- Treten Sie dafür ein, dass Atomwaffenstaaten ihre Verpflichtung
zur Abrüstung ihrer Atomarsenale gemäß Artikel VI
des Nuklearen Nichtverbreitungsvertrags endlich erfüllen.
ErstunterzeichnerInnen:
Aachener
Friedenspreis e.V., Franz Alt, Bundesausschuss,
Friedensratschlag, Andreas Buro, Angelika Claussen, Hans-Peter
Dürr, Ulrich Gottstein, Internationale Ärzte für
die Verhütung des Atomkrieges - Ärzte in sozialer
Verantwortung e.V. (IPPNW - dt. Sektion, der Vorstand),
Heiko Kauffmann, Kooperation für den Frieden, Mohssen
Massarrat, Oskar Negt, Netzwerk Friedenskooperative, Bernhard
Nolz, Norman Paech, Horst-Eberhard Richter, Werner Ruf,
Clemens Ronnefeld, Horst Schmitthenner, Hans Christoph von
Sponeck, Mani Stenner, Peter Strutynski, Frank Uhe,
Reinhard Voss, Peter Wahl, Konstantin Wecker.
03.
März 2006, Presserechtlich verantwortlich:
Mohssen Massarrat
Rückmeldecoupon
Bitte möglichst diesen Abschnitt bis spätestens
15. März, 14 Uhr, senden an: iranaufruf@koop-frieden.de.
Bitte ankreuzen und ausfüllen und gegebenenfalls auch als
Fax senden an:
Netzwerk Friedenskooperative, Römerstr.
88, 53111 Bonn, Fax-Nr. 0228-692906.
Ich/wir
unterzeichne/n den Aufruf „Kein Krieg gegen den Iran – für
eine politische Lösung“ und bin/sind mit der
Veröffentlichung einverstanden
□ Einzelperson
□ Gruppe
Vorname:
………………………………………………………………………………..
Name:
……………………………………………………………………………………
Adresse:
..………………………………………………………………………………..
(Strasse,
Platz, PLZ, Ort)
Spende:
Ich/wir
überweise/n …………….. € auf das Konto des
Fördervereins Frieden e. V.,
Konto-Nr. 33035,
Sparkasse Bonn, BLZ 38050000, Stichwort: Iranaufruf.