Streik gegen Billiglöhne durch Auslagerung an Subunternehmer
In Leverkusen streiken seit dem 9. Januar die FahrerInnen des Busbetriebs HBB. Die achtzig FahrerInnen des Subunternehmens verdienen 30% weniger als ihre KollegInnen bei der Muttergesellschaft KWS-Wupsi, die den öffentlichen Nahverkehr in Leverkusen und Bergischem Land abdeckt. --- (Quelle: e-mail aus Sozialforum Köln, 24.03.04))
In Leverkusen tun die BusfahrerInnen des Busbetriebs HBB seit dem 9. Januar das Richtige gegen Billiglöhne: sie streiken. Ihre Situation ist typisch für den öffentlichen Nahverkehr. Durch Auslagerungen an Subunternehmer werden die Bedingungen für einen Teil der FahrerInnen erheblich verschlechtert. Die achtzig FahrerInnen der HBB (unter denen 12 Nationalitäten vertreten sind) verdienen 30% weniger als ihre KollegInnen bei der Muttergesellschaft KWS-Wupsi, die den öffentlichen Nahverkehr in Leverkusen und dem Bergischen Land abdeckt. Die HBB wurde von der Wupsi eigens zu dem Zweck aufgekauft, hier einen tariflosen Zustand und miesere Bedingungen durchzusetzen.
Seit nunmehr elf Wochen versuchen die HBB-KollegInnen, der Sparpolitik einen Strich durch die Rechnung zu machen. Unterstützung bekamen sie von den KollegInnen der Wupsi, die sieben Mal aus Solidarität ebenfalls die Busse stehen ließen. An diesen Tagen war der Streik wirklich spürbar, 70% der Linienbusse fielen aus.
Mittlerweile hat das Landesarbeitsgericht diese Solidaritätsstreiks verboten. Die Wirksamkeit des HBB-Streiks wurde durch bezahlte Streikbrecher auf nur 5% gesenkt.
Die Stadt Leverkusen lässt sich den Streikbruch eine Menge kosten: Hauptsache, die ArbeiterInnen kommen mit ihrem Streik nicht durch - denn dann könnte das Beispiel Schule machen. Aber den KollegInnen von HBB ist ebenfalls klar, dass sie einen exemplarischen Kampf führen. Sie wollen trotz aller Widrigkeiten nicht aufgeben, sondern den Druck durch öffentliche Aktionen zusätzlich zum Streik erhöhen.