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RWE-Aktionswoche begann vor der UAA Gronau

Zum Auftakt der bundesweiten RWE-Aktionswoche demonstrierten gestern rund 40 Leute vor der Urananreicherungsanlage Gronau. Die multinationale UAA-Betreiberin Urenco gehört zu einem Drittel einer Briefkastenfirma von RWE/EON und ist strategischer Bestandteil der globalen Atom-Alpträume von RWE und EON. Bundesweit wird es bis zum 8. März in fast 50 Städten Aktionen gegen RWE geben, um gegen die AKW-Neubaupläne von RWE in Bulgarien, Rumänien, Litauen und Großbritannien zu protestieren. An der UAA stehen übrigens wieder zahlreiche Russland-Waggons zum Abtransport von Uranmüll.

Auf Initiative der Umweltorganisation urgewald steht diese Woche RWE in vielen Städten im Vordergrund der Anti-Atom-Aktivitäten. RWE-Chef Großmann und sein Vorstand planen neue AKWs in mehreren europäischen Ländern. Besonders im Fokus: der Erdbebenstandort Belene in Bulgarien. Obwohl 1977 ein Erdbeben 120 Menschen in der Region tötete, will RWE unbedingt dort ein AKW bauen. Denn RWE ist Erdbeben-Experte: Das stillgelegte AKW Mülheim-Kärlich am Rhein steht ebenfalls auf einer Erdbebenspalte. Aber wen kümmert's? Belene liegt ja viel weiter weg von Deutschland und da wird es schon keinem auffallen - denkt der RWE-Vorstand.

Doch das Projekt sorgt für Unruhe im Aufsichtsrat, wo unter anderem als Vertreter der Kommunen (die rund 25% der RWE-Anteile besitzen) die Städte Dortmund, Essen und Mülheim vertreten sind. Nach anfänglicher Kritik sind diese aber wieder leiser geworden - hat RWE die Städte schon geschmiert? Jedenfalls ist massiver Druck nötig, um die RWE-Pläne für ein neues Erdbeben-AKW zu stoppen.

Dazu kommt, dass RWE auch in Rumänien, Litauen und Großbritannien neue AKWs errichten will. Im Gespräch sind zudem die russische Exklave Kaliningrad sowie die Niederlande. Damit ist RWE europaweit einer der atomgeilsten Energiekonzerne.

Mit der Aktionswoche soll vor allem öffentlicher Druck auf die RWE-Aktionäre ausgeübt werden. Dazu zählen unter anderem der Versicherer Allianz und Kommunalverbände wie der Landschaftsverbnd Westfalen-Lippe. Bereits am Dienstag demonstrierten 120 Leute vor der letzten RWE-Aufsichtsratssitzung in Essen, am Donnerstag 35 in Münster vor dem LWL (weitere Infos bei www.urgewald.de).

Unterdessen bereitet die Urenco in Gronau offensichtlich einen neuen Uranmülltransport von Gronau nach Russland oder Frankreich vor. Gestern wurden zahlreiche Waggons auf dem UAA-Gelände gesichtet. Weitere Infos folgen.

Gestern wurden auch die Vorbereitungen für die überregionale Anti-Atom-Demo am 25. April in Münster vorangetrieben. Die Demo wird um 11 Uhr mit einer Auftaktkundgebung auf dem Hindenburgplatz in Münster beginnen. Die Demo ist Teil eines dezentralen Demo-Konzeptes für den Tschernobyl-Jahrestag. Am 26. April wird es jeweils um 14 Uhr weitere Demos/Kundgebungen vor den AKWs Krümmel und Neckarwestheim geben.

In Gronau waren sich gestern alle einig: Wenn wir die "Renaissance" der Atomenergie und der Atomkonzerne stoppen wollen, müssen wir jetzt auf die Straße gehen!

Quelle: indymedia vom 2.3.09

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