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Stellungnahme von M. D. (Dortmund) zu den Montagsdemos

e-mail vom 17.08.04 an das SoFoDo

Guten Tag,

mein Name ist ... [der Red. bekannt]. Ich war gestern erstmalig auf der Demo in Dortmund. Schon die Woche davor, wäre ich zur Demo gekommen. Hätte ich nur gewusst wann und wo. Es ist höchste Zeit sich gegen diese Ungerechtigkeit zu wehren.

Gut ist, dass eine Privatperson geschafft hat diese Demo zu organisieren. Gut ist auch das mehr Leute teilnehmen.

Ich möchte einiges schildern und was meiner Meinung nach besser gemacht werden kann.

Zunächst mal etwas über meine Motivation. Ich kann es nicht mehr mitansehen wie die Schere zwischen arm und reich in Deutschland immer mehr auseinander springt. Deshalb werde ich an allen Demos teilnehmen.

Dem Mittelstand und den armen bzw ärmeren Leuten wird immer mehr genommen. Leute die reich sind bekommen immer mehr Geld zugesteckt. Es kann nicht sein, da dies auf unsere Kosten geht.

Ich habe mich in den Medien umgeguckt. Gerade zum Thema Montagsdemo. Grundsätzlich ist diese Demo als Einstieg gut. Bloß in meinen Augen ist dies viel zu wenig. Es müßte jeden Tag demonstriert werden. Im Prinzip sollte es in Deutschland mal so laufen wie in Frankreich oder Spanien, wo bei Streiks das ganze Land still steht. Bei uns wird in den Zeitungen und in den Medien das Thema eigentlich pro Hartz dargestellt. Beide Läger profitieren von Hartz 4.

Die bisherigen 2 Demos werte ich als Einstieg. Nur 1* die Woche gegen Hartz 4 zu protestieren ist zu wenig. Nicht nur die "Volksvertreter" müssen ihre Fehler aufgezeigt bekommen. Die Menschen müssen Ihre Macht spüren, auch die Medien, Zeitungen und gerade die Wirtschaft müssen sich jeden Tag mit den vielen friedlichen Demonstranten auseinander setzen. Wir brauchen eine Einheit von Arbeitern und Arbeitslosen. Das ist schwer zu erreichen, da jeder nur auf seine "kleine Welt" guckt.

Die Menschen müssen sich damit auseinander setzen. Hartz 4 ist eine Bedrohung der sozialen Stabilität. Schon heute hört man von Überfällen auf Menschen für ein paar cent bzw. Euro. Hartz 4 wird diese Armut weiter verstärken, denn wer nichts oder wenig hat bekommt noch mehr weggenommen. Es ist traurig genug, das es solche Überfälle gibt.

Die Politik, die Wirtschaft und Firmeninhaber wollen sich auf Kosten der Allgemeinheit weiter bereichern. Außerdem muß man den Menschen mehr Infos über die Demos geben und mehr Menschen zum Mitmachen bewegen.

Die Wirtschaft hat kein Interesse neue Arbeitsplätze zu schaffen. Die Arbeitgeber haben ebenfalls kein Interesse Arbeit zu schaffen. Hartz 4 ist soziale Ausbeutung, da wo eh kaum oder wenig vorhanden ist.

Hartz 4 schafft keine Arbeitsplätze. Hartz 4 vernichtet weitere Arbeitsplätze und hart erkämpfte Sozialleistungen aller Arbeiter.

Ich finde Hartz 4 geht jeden was an. Das muß man den Menschen nahe legen. Auch die Leute mit Arbeit, die sagen geht mich nichts an , ich arbeite mehr für das gleiche oder weniger Geld müssen ins Boot. Wenn Hartz 4 durchkommt sind sie bei Verlust der Arbeit in 366 Tagen von Hartz 4 betroffen. Man muß sich an die Familien ebenso wenden wie an die Alleinerziehenden, an die Alten, an die Jungen, an die Arbeitslosen, und an den Mittelstand. Noch viel mehr Menschen gefällt die Situation nicht. Die Menschen können aber angeregt werden.

Nur wenn noch mehr Menschen auf die Straße gehen, die Ziele klar formuliert sind, wird daraus ein Erfolg.

Die Frage was ist nach Hartz 4. Mal angenommen das Volk setzt dieses Recht durch. Dann gibt es immer noch das Problem der Arbeitslosigkeit.

Man könnte schon Arbeit für alle schaffen. Dazu müßten die Firmen die Arbeit wieder auf mehrere Leute verteilen, allen Arbeit bieten, bei weniger Arbeitszeit pro Woche. Mehr Arbeitsplätze schafft mehr Kaufkraft. Allerdings müßten die Unternehmer dafür ihre Gewinne wieder mehr teilen und das ist unwahrscheinlich und unrealistisch.

Wenn alle ins Boot kommen kann Hartz 4 verhindert werden, man muß sich auch klar sein was dann kommt.

freundlicher Gruß

MD

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