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WESEL Sozialticket soll Mobilität erhöhen

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Initiative fordert eine preiswerte Monatskarte für Hartz IV-Empfänger. Menschen, die Hartz IV bekommen, erhalten pro Monat zwölf Euro für Fahrten mit dem Linienbus oder mit der Bahn. Viele Tickets können damit nicht gelöst werden. Das soll sich ändern.

Wie die Kreistagsfraktion der Grünen fordert auch eine Allianz von ATTAC-Niederrhein, KAB-Bezirksverband und dem Xantener Pfarrer Hans-Joachim Wefers die Einführung eines Sozialtickets im Kreis Wesel. Mit diesem Ticket, das als Monatskarte erhältlich sein und nicht mehr als 15 Euro kosten soll, kann rund um die Uhr im Kreis gefahren werden.

Die Möglichkeit, Busse und Bahnen zu nutzen, sei aus Sicht der Antragsteller eine Voraussetzung, um soziale Kontakte aufrechtzuerhalten. Selbst Einrichtungen wie die Weseler Tafel oder Kleiderkammern sind häufig nur über lange Anfahrtswege erreichbar. „Mobilität ist wichtig für Arbeitsplatzsuchende oder um preisgünstig einzukaufen”, lautet ein weiteres Argument. Zurzeit sei es nicht möglich, die Kosten aufzubringen: Für eine Monatskarte für den Stadtbereich Wesel sind 59 Euro zu zahlen, für eine Fahrt von Sonsbeck zur Arge nach Kamp-Lintfort und zurück rund sieben Euro.

Seit Jahren wachse die Zahl der von Armut betroffenen Menschen auch am Niederrhein, so die Initiatoren. Die Arge Wesel bilanzierte im Oktober 2008, dass rund 36 000 Menschen im Kreis Wesel Empfänger von Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld sind. Hinzu kommen Tausende weitere von Armut Betroffene, die eine niedrige Rente beziehen, einen Lohn erhalten, der kaum zum Leben reicht oder auf die Unterstützung als Asylbewerber angewiesen sind. Dieser Personenkreis soll das Sozialticket erhalten. Da viele bedürftige Menschen in den Randgebieten der Kreise Wesel und Kleve wohnen und die Nahverkehrsunternehmen kreisübergreifend organisiert sind, soll das Ticket in beiden Kreisen gültig sein.

Quelle: NRZ vom 03.02.2009

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