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Gelsenkirchen - Sozialticket: Burkhard Wüllscheidt (Grüne) verweist auf Einführung im rheinischen Verkehrsverbund. Keine Mindererlöse durch Vergünstigungen für sozial Benachteiligte
Die Grünen lassen in Sachen "Sozialticket" nicht locker - und fordern die Stadt auf, sich an Köln ein Beispiel zu nehmen. "Die Entscheidung des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg bestätigt unsere Einschätzung, dass sich die Einführung eines Sozialtickets für das Unternehmen rechnet und widerlegt die Argumente, dass dies nur ein Zuschussgeschäft ist", sagt Burkhard Wüllscheidt.
Der sozialpolitische Sprecher der Grünen-Ratsfraktion bezieht sich auf den am 14. März gefassten Beschluss dieses Verkehrsverbundes (VRS), die verbilligten Tickets für Inhaber des Kölnpasses in das reguläre Tarifsortiment aufzunehmen. Bislang sei die Differenz zwischen dem regulären Preis und den reduzierten Kölnpasstickets aus dem Haushalt der Stadt Köln beglichen worden.
Eine vom VRS in Auftrag gegebene Studie habe die Kölner CDU widerlegt, berichtet Wüllscheidt, dass die Kölnpasstarife zu Mindererlösen bei den Kölner Verkehrsbetrieben (KBV) führen würde. Das Gegenteil sei der Fall, da wegen der Vergünstigungen mehr Personen mit öffentlichen Verkehrsmitteln führen.
Ähnliche Überlegungen hatte Burkhard Wüllscheidt bereits im Gelsenkirchener Sozialausschuss angestellt, war damit aber auf Skepsis bis Ablehnung bei der Verwaltung gestoßen. Wie berichtet, sah der Sozialausschuss zunächst keine Möglichkeit, ein Sozialticket nach dem Vorbild Dortmund (wir berichteten) einzuführen, weil dies über den Haushalt nicht zu finanzieren sei. Die Politik hat die Stadt allerdings beauftragt, weitere Untersuchungen vorzunehmen und das Gespräche mit anderen (Bogestra-)Kommunen zu suchen.
Anfang April wollen die Grünen bei einem Treffen ihrer Kommunalfraktionen aus dem Bogestra-Gebiet weitere Initiativen abstimmen. "Gesellschaftliche Teilhabe durch Mobilität muss für alle unabhängig von dem sozialen Status grundsätzlich möglich sein", so Wüllscheidt.
Auch Die Linke kündigte gegenüber der WAZ an, die politische Forderung auf Einführung eines Sozialtickets zu verstärken.
Quelle: WAZ vom 21.03.08