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Telekom-Streik: Verdi unterbindet Solidarität

Am Freitag, den 18.Mai, hatte die Verdi zu einer Solidaritätsdemonstration für die streikenden Telekom-Beschäftigten nach München gerufen. Etwa 200 Demonstrierende gingen vormittags von der Münchner Freiheit los, unter ihnen AktivistInnen des Allgemeinen und des Gesundheitssyndikats der FAU München mit schwarz-roten bzw. FAU-Fahnen. Dies passte jedoch dem Versammlungsleiter, einem örtlichen Verdi-Funktionär, nicht in den Kram und er forderte die anarchosyndikalistischen GewerkschafterInnen auf, ihre Banner einzurollen.

Nach dem Grund für diese Aufforderung gefragt, wetterte der Verdi-Bonze gegen eine politische Einflussnahme auf diese Solidaritätsdemonstration. Rätselhafterweise störte sich dieser Berufsdemonstrant von der Verdi dabei aber nicht an einer SAV- und SDAJ-Fahne, die ebenfalls im Umzug mitgeführt wurde.

Die FAU-Mitglieder weigerten sich energisch, der Forderung zu folgen bzw. die Demonstration zu verlassen, da sie als ArbeiterInnen ihre Klassensolidarität mit den Streikenden zeigen wollten. Dies hinderte den Verdi-Funktionär jedoch nicht, die lästigen Mitglieder der Konkurrenzgewerkschaft unter Zuhilfenahme der Polizei aus der Demo entfernen zu lassen. Schließlich war der Verdi-Bundesvorsitzende Frank Bsirske extra angereist, um bei der Abschlusskundgebung am Odeonsplatz vor 1800 Menschen große Reden zu schwingen und die anwesenden Telekom-Beschäftigten auf einen faulen Kompromiß in diesem Arbeitskampf einzuschwören. Da störten natürlich kämpferische GewerkschafterInnen, die den Standpunkt vertreten, dass der Kampf gegen profitorientierte Bosse und unverschämte Lohndrückerei auch ganz anders geführt werden kann.

Die FAU München spürt schon seit längerem die Angst der DGB-Gewerkschaften vor lästiger Konkurrenz. Zuletzt am 1.Mai, musste sie in einer direkten Aktion am Viktualienmarkt einen Büchertisch am gewerkschaftlichen Infomarkt gegen mehrere IG-Metall-OrdnerInnen durchsetzen. Wir lassen uns also von der DGB-Bürokratie nicht unsere ArbeiterInnensolidarität verbieten und werden weiterhin ihre Basis darauf aufmerksam machen, dass eine andere Gewerkschaft nötig und möglich ist.

Quelle: indymedia vom 21.05.07


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