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"Sozial gerechte Stadt Hagen"

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Die Kirchen nennen es Nächstenliebe, die Gewerkschaften bezeichnen es als Solidarität. Die Grundidee dessen verfolgen der evangelische Kirchenkreis, das katholische Dekanat und der DGB seit einem Jahr in der Initiative „Sozial gerechte Stadt Hagen” gemeinsam.

„Wir möchten mit unserer Initiative Signale in diese Stadt senden”, sagt Dechant Dieter Osthus. „Aus Verantwortung den Menschen gegenüber.” Im ersten halben Jahr der Zusammenarbeit ging es jedoch zunächst darum, sich und die jeweiligen Angebote besser kennenzulernen. „Wir haben vor Jahresfrist recht hemdsärmelig begonnen, wollen nun aber unbedingt weitermachen”, betont Superintendent Bernd Becker. Jochen Marquardt wagt gar eine Prognose: „Gut dass wir die ersten gemeinsamen Erfahrungen bereits gesammelt haben, denn die Probleme werden durch die drohende Wirtschaftskrise sicherlich zunehmen.”

Wie es im kommenden Jahr konkret mit der Initiative weiter gehen wird, soll in den kommenden Wochen besprochen werden. Ein konkretes Projekt haben die Initiatoren allerdings schon im Blick: ein Sozialticket für den öffentlichen Personennahverkehr. „Das ist ein Ergebnis aus der Veranstaltung in Luthers Waschsalon”, sagt Becker. „Dort haben uns die Gäste berichtet, dass sie für eine Monatskarte mehr zahlen müssen, wenn sie bar bezahlen.” Neben einer gerechten Preisgestaltung soll nun auch das Konten-Thema bei den heimischen Geldinstituten angesprochen werden. „Außerdem möchten wir eine Broschüre mit allen Hilfsangeboten in Hagen neu auflegen”, ergänzt Stephan Biller von der Kolpingfamilie.

Die Initiative „Sozial gerechte Stadt Hagen” sieht sich in einer guten Position. „Wir werden in der Politik durchaus wahrgenommen”, sagt Jochen Marquardt. „Und die inhaltliche Beschäftigung ist durchaus sinnvoll. Das zeigt eindeutig die Schuldebatte.” Daher sieht es die Initiative als ihre Aufgabe an, Themen zu benennen und Ideen zu entwickeln. Auch in 2009.

WR vom 22.12.08

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