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Iserlohn: Ziel "Sozialticket" weiter verfolgen

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Die Erfahrung der Stadt Dortmund mit dem Sozialticket für Empfänger des Arbeitslosengeldes II (ALG II) stand im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung des Bündnis 90/Die Grünen-Ortsverbandes Iserlohn in der Gaststätte Pollmeier.

Dazu konnte der Ortsvereins-Vorsitzende Denis Potschien als Referenten den sozialpolitsichen Sprecher der Bündnis 90/Die Grünen-Bundestagsfraktion, Markus Kurth, als Referenten begrüßen.

Die hiesige Ratsfraktion hatte vor Kurzem zusammen mit der SPD-Fraktion bereits im Sozialausschuss einen Vorstoß gewagt, um das Sozialtickt auch in Iserlohn einzuführen. Diese Antrag wurde aber, weil die finanzielle Belastung für den kommunalen Haushalt zu hoch würde, mit 6 zu 8 Stimmen abgelehnt.

Gleichwohl möchte der Ortsverband an der Idee festfalten, um mit dem Sozialticket bedürftigen Bürgerinnen und Bürgern ein Stück Mobilität zu geben. Anspruch auf ein Sozialticket haben ALG II-Empfänger, Personen, die Hilfe zum Lebensunterhalt bekommen und Personen, die nach dem Asylbewerber-Leistungsgesetz unterstützt werden.

Das Sozialticket ist beispielsweise bereits in Berlin, Köln und Unna eingeführt worden, in Dortmund läuft derzeit ein zweijähriger Modellversuch, der am 1. Februar 2008 begonnen hat.

Das Sozialticket in Dortmund kostet derzeit 15 Euro, es ist nicht übertragbar und ist im gesamten Dortmunder Stadtgebiet gültig. Nach Aussage von Markus Kurth gibt es in der „Bierstadt” rund 80 000 Personen, die dieses Ticket beanspruchen könnten, derzeit sind es rund 23 800, die dieses Ticket erworben haben.

Gegenüber dem VRR müssen die Dortmunder Stadtwerke eine Einnahme von mindestens 39 Euro pro verkauftem Monatsticket ausweisen. Die Differenz zwischen dem Abgabepreis von 15 Euro und diesen 39 Euro trägt formell die Stadt Dortmund; sie hat dafür per Beschluss des Rates auf Rückflüsse aus Jahresgewinnen der Stadtwerke in gleicher Höhe verzichtet. Das bedeutet, dass das Sozialticket in Dortmund mit jährlich rund etwas mehr als einer halben Million Euro zu Buche schlägt.

Bei einer möglichen Einführung des Sozialtickets im Märkischen Kreis, so war zu erfahren, gäbe es in der Region rund 15 000 Anspruchsberechtigte. Auf Iserlohn fokussiert würde dies bedeuten, dass es in der Waldstadt rund 4000 Anspruchsberechtigte gibt. Das derzeitige Monatsticket (gültig ab 9 Uhr) der Verkehrsgemeinschaft Ruhr-Lippe, das auch in den MVG-Bussen gültig ist, kostet derzeit im Abo 31,20 Euro. Es ergibt sich somit eine Differenz von 13,80 Euro.

Quelle: IKZ vom 02.04.09


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