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Ein Rückschlag

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Beim Dortmunder Modellprojekt explodieren offenbar die Kosten. Die Grünen warnen vor vorschnellen Urteilen und verweisen auf die riesige Nachfrage. Rat soll Beschluss über VRR-weite Lösung fassen.

Rückschlag für Befürworter des Sozialtickets: Das im Februar gestartete Dortmunder Modellprojekt verursacht hohe Mehrkosten und steht offenbar zur Disposition. Die Gelsenkirchener Grünen warnen vor vorschnellen Absagen ans „Sozialticket” und fordern erneut eine Lösung in der Tarifstruktur des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR). Zwei Jahre soll das Dortmunder Sozialticket-Projekt laufen. Wie berichtet, fahren Langzeitarbeitslose und Sozialgeldempfänger für den monatlichen Preis von 15 Euro in ganz Dortmund Bus und Bahn. Bisher nehmen 22 000 Menschen dieses Angebot in Anspruch - deutlich mehr als zunächst vorausgesagt. Nach nicht einmal einem halben Jahr schlagen nun die für den ÖPNV federführenden Dortmunder Stadtwerke AG (DSW) Alarm: Von einer Mehrbelastung von elf Mio Euro in zwei Jahren spricht der DSW-Vorstand. Zurückgeführt wird die Kostenexplosion unter anderem darauf, dass viele Nutzer des Sozialtickets bereits zuvor Bus und Bahn gefahren sind. Während die Grünen in Dortmund die vorgelegten Zahlen zunächst prüfen wollen, hat die dortige Kooperationspartnerin SPD signalisiert, das man notfalls kurzfristig nachsteuern und den Preis erhöhen könnte. Für den Gelsenkirchener Grünen Burkhard Wüllscheid besteht kein Anlass, das Projekt Sozialticket zu begraben. Im Gegenteil: Die große Resonanz in Dortmund stärke die Forderung nach einer Einführung auch in Gelsenkirchen: „In Gelsenkirchen wird es sicherlich mindestens den Bedarf geben, wie er sich nun in Dortmund zeigt.” Die dortige Diskussion gehe teilweise von nicht nachvollziehbaren Annahmen aus. Und: In Köln, dort gibt es ebenfalls das Sozialticket, sei man zu ganz anderen Bewertungen gekommen. Wüllscheidt fordert erneut eine Lösung auf VRR-Ebene. Im Sozialausschuss wollen die Grünen nach der Sommerpause eine entsprechende Beschlussempfehlung für den Rat vorlegen

Quelle: WAZ Gelsenkirchen vom 07.07.08

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