ver.di Jugend sieht "Kapitalismus am Ende"
Im Rahmen der bundesweiten Demonstrationen gegen die Krisenpolitik der Regierung am morgigen Samstag bezieht auch die ver.di Jugend Position. Auf der Straße, wo mit spektakulären Aktionen mobilisiert wird und mit einem Thesenpapier zur Wirtschaftskrise, das die Gewerkschaftsjugend am heutigen Freitag veröffentlichte: "Wir sehen das kapitalistische System am Ende" erklärte Jörg Grünefeld, Vorsitzender der Jugendorganisation von ver.di in Berlin.
Das systematisch in acht Thesen gegliederte Papier argumentiert, dass das derzeitige Geschehen keine vorübergehende Krise der Finanzmärkte und der Wirtschaft sei. Vielmehr zeige sich, dass die "der kapitalistischen Gesellschaftsordnung innewohnenden Widersprüche nicht mehr länger zu versöhnen seien", erläuterte Grünefeld. Einfache Erklärungsmuster wie die Zuweisung von Schuld an sogenannte Heuschrecken oder einzelne Akteure der Finanzmärkte lenke vom eigentlichen Kern der Systemkrise ab. "Wir haben uns die Situation genau angesehen. Und danach war für uns klar: Die junge Generation hat keine Aktien im System. Die Zeit für eine andere Gesellschaft ist reif", so Ringo Bischoff, Bundesjugendsekretär der ver.di Jugend.
"Die ver.di Jugend ist sich der Provokation auch innerhalb der
Gewerkschaft bewusst", räumt Bischoff ein. "Wir wollen eine breite
gesellschaftliche Diskussion über die Perspektiven der Jugend und die
Nachhaltigkeit des gesamten Systems anstoßen. Darum geht es uns."
Die Veröffentlichung steht im Zusammenhang mit den regierungskritischen
Demonstrationen am morgigen Samstag in Berlin und Frankfurt am Main, zu
denen ein breites Bündnis von Organisationen aus allen
gesellschaftlichen Bereichen aufruft. Die ver.di Jugend trägt in beiden
Städten den Kapitalismus im Rahmen einer spektakulären Aktion
symbolisch zu Grabe.
Zu den Veranstaltungen werden mehrere Zehntausend Teilnehmer aus dem
gesamten Bundesgebiet erwartet.
Download der „Acht Thesen über Krise“
Quelle: https://jugend.verdi.de vom 27.03.08