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Öffentliche Kampagne beschert Tarifvertrag

Nach über zwei Jahren und einer bislang einzigartigen öffentlichen Kampagne gegen die Tarifflucht, erhalten jetzt die rund 140 Beschäftigten der Vreriksen Food-Service GmbH & Co. KG in Dortmund den Lohn- und Gehaltsabschluss des Groß -und Einzelhandels NRW.

Damals hatte der Arbeitgeberverband im Bereich des Großhandels, in dem Vreriksen-Geschäftsführer Gerd Pelzer Vorsitzender war, Knall auf Fall entschieden, dass Verbandsmitglieder nicht mehr an den Tarif gebunden seien.

"Als Gewerkschaft haben wir auf diese Tarifflucht sofort reagiert", erklärte Verdi-Fachsekretärin Birgit Haverkemper. Und das mit einer bislang einzigartigen öffentlichen Kampagne, mit dem Erfolg, dass sich das Unternehmen ab gestern wieder an die Tarifbindung hält. "Wir sind froh, dass wir wieder einen festen Tarifvertrag haben und auch die Lohnerhöhungen gezahlt werden", freute sich Sigrid Quenter, Betriebsratsvorsitzende bei Vreriksen, die darauf hinwies, dass Betriebsratsarbeit in ihrem Unternehmen nicht immer einfach gewesen sei. Die Erfolge seien nur möglich geworden durch die breite Unterstützung durch die Fachgruppe und durch den Aktionskreis BürgerInnen für Tarifverträge.

So hatte die Verdi-Fachgruppe Großhandel Dortmund eine Aktion gestartet unter dem Motto "Tarifverträge nützen, Tarifverträge schützen". Man habe Gerd Pelzer deutlich gemacht, dass man das nicht so einfach hinnehmen werde, "dass diese Tarifflucht der falsche Weg war", erläuterte Markus Bielemeier, Verdi-Fachgruppenvorsitzender Großhandel Dortmund und freigestelltes Betriebsratsmitglied der IKEA Distribution Services GmbH. Als Pate stellte sich der Betriebsrat der Dortmunder Stadtwerke zur Verfügung. "Wir hatten die Befürchtung, dass andere Arbeitgeberverbände nachziehen würden", erklärte Viktor Ledwon, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender von DSW 21. Zudem habe man Gerd Pelzer klar gemacht, dass die Stadtwerke für Vreriksen, Dienstleister für Gastronomie und Großküchen, ein nicht gerade kleiner Kunde sei.

Nun habe man es geschafft, nicht zuletzt durch den öffentlichen Druck, so Birgit Haverkemper. Der Manteltarifvertrag sei auch wieder Vreriksen gültig. 

Quelle: Westfälische Rundschau vom 01.08.07

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