Sozialforum Dortmund
VRR-Preiserhöhung, keine weiteren Sozialtickets
Nachdem Rüttgers CDU und die FDP vor 2 Monaten im Landtag den Antrag auf Unterstützung eines einheitlichen Sozialtickets bei den kommunalen Verkehrsbetrieben in NRW abgelehnt und auf die Zuständigkeit der Städte und Gemeinden verwiesen hatte, geht die CDU jetzt noch einen Schritt weiter: Mittels eines Beschlussantrags für die Sitzung des VRR-Verwaltungsrats am Mittwoch will sie verhindern, dass die dem VRR angehörigen Städte und Kreise künftig noch den Großabonnenten-Rabatt in Anspruch nehmen.
Das würde bedeuten, dass künftig kaum noch eine Chance bestünde, dass sich weitere Städte Dortmund und Unna anschließen und ein vergünstigtes Sozialticket für Einkommensschwache einführen.
Die Vorgehensweise der NRW-CDU kann man nur als hinterhältig bezeichnen. Hatte nicht Verkehrsminister Wittke noch im Oktober im Namen der Landesregierung "die Initiativen von Kommunen zur Einführung des Sozialtickets ausdrücklich" begrüßt?
Wir protestieren aber auch gegen die Absicht des VRR, am kommenden Mittwoch schon wieder eine "Preisanpassung" für Bus und Bahn nach oben zu beschließen, selbst wenn die Sozialtickets davon ausgenommen sein sollten. Die letzte Preiserhöhung ist noch gar nicht richtig verdaut, und schon setzen die Verantwortlichen dazu an, den Kunden und Kundinnen erneut tief in die Tasche zu greifen.
Mit Preisanhebungen mit bis zu 18 Prozent hatte es bei der letzten Preisrunde besonders die Berufspendler schwer gewischt. Wir fragen allen Ernstes: Welcher normal Sterbliche kann sich noch ein Monatsticket für 116 oder gar 136 Euro leisten (Preise Ticket2000, Preisstufe D, ab 1.8.2008)?
Die Maßnahmen zeugen nach unserem Dafürhalten von einer zunehmenden Betriebsblindheit der Akteure. Jetzt, wo die Treibstoffkosten wieder gefallen sind, müssten die VRR-Preise eigentlich eher sinken als steigen!
9.12.2008, Sozialforum Dortmund
