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Solidaritätserklärung des Sozialforum Dortmund mit der kämpfenden Belegschaft von Opel-Bochum

Solidaritätserklärung, die von uns an den Toren in Werk 1 (BO-Laer) und Werk 2 (BO-Langendreer) vorgetragen und der IGM-Vertrauenskörperleitung übergeben wurde. Sie stieß auf viel Aufmerksamkeit und Beifall.



An IGM-Vertrauenskörperleitung Opel Bochum und die Bochumer Opel-Belegschaft

Liebe Kolleginnen und Kollegen von Opel Bochum!

Entsetzen hat die Nachricht des General Motors - Vorstandes ausgelöst, wonach weitere tausende Arbeitsplätze auch bei Opel vernichtet werden sollen. Diese Pläne treffen existenziell euch, eure Familien, aber auch die Städte und Regionen des Ruhrgebietes. Es droht die weitere Zunahme der skandalösen Massenarbeitslosigkeit, der Verarmung und Verödung.

Die Begründung des General Motors – Vorstandes ist in seinem ganzen Zynismus bezeichnend: woanders könne billiger produziert werden. Rücksichtslos und brutal wird beispielhaft gezeigt, wer oder was im Mittelpunkt des gesamten wirtschaftlichen Handelns steht: der Profit. Die Menschen, ob Arbeitende oder Arbeitslose, werden aus dieser Logik heraus von den Vorständen und Aufsichtsräten nur als Kostenfaktoren gesehen und entsprechend behandelt.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ihr habt auf die Kahlschlagpläne der Kaputtsanierung eine entschlossene, eine mutige Antwort gegeben, der Macht des Kapitals zum Trotz! In einer schwierigen gewerkschaftlichen Situation habt ihr den Kampf aufgenommen, und die Produktion des Opel-Werks Bochum ruht. Gemeinsame europaweite Aktionen mit anderen Opel–Werken werden von euch geplant.

Wir als Sozialforum Dortmund setzen uns intensiv mit den Plänen der Bundesregierung – vor allem der „Agenda 2010“ mit ihrem Herzstück „Hartz IV“ – auseinander. Sie sind ein Generalangriff auf die sozialen Sicherungssysteme und in der Folge auf das Lohnniveau aller abhängig Beschäftigten. Erwerbslose sollen jede Arbeit annehmen müssen, jeder Hungerlohn soll akzeptiert werden. Den Noch-Beschäftigten soll gezeigt werden, welches Elend im Fall der Arbeitslosigkeit auf sie wartet, um sie gefügig zu machen.

Gerade weil bundesdeutsche und internationale Konzerne in den letzten Monaten ganze Belegschaften regelmäßig erpressten, längere Arbeitszeiten durchsetzten, Löhne senkten und betriebliche Sozialleistungen kürzten, ist euer Kampf so wichtig und hat Bedeutung weit über Bochum hinaus.

Gerne möchten wir euch in diesem Kampf, der auch unserer ist, mit unseren bescheidenen Kräften unterstützen. Wir sprechen euch für eure Gegenwehr unsere volle Solidarität aus und wünschen euch viel Erfolg.

Mit herzlichen solidarischen Grüßen und Glückauf !

Sozialforum Dortmund, 16.10.04

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