Benutzerspezifische Werkzeuge
Sie sind hier: Startseite über uns SoFoDo-Aktionen / -Veranstaltungen Hearing "Zur sozialen Lage in Dortmund" Artikel zum Thema Maatwerk: 350 Mitarbeiter derzeit ohne Perspektive

Maatwerk: 350 Mitarbeiter derzeit ohne Perspektive

Westfälische Rundschau vom 17.02.2004 / LOKALAUSGABE / DORTMUND

Mit "Maatwerk" droht ein wichtiger Pfeiler im Hartz-Konzept wegzubrechen. Denn die Personal-Service-Agenturen (PSA), die "vermittlungsorientierte Zeitarbeit mit Qualifizierung" betreiben sollen, kommen nicht richtig ans Laufen.

Durch die "Maatwerk"-Insolvenz, dem mit Abstand größten PSA-Anbieter auch in Dortmund, stehen eventuell 350 Menschen ohne Job da. Sie haben bei "Maatwerk" auf Zeit einen Arbeitsplatz gefunden. Insgesamt für 380 der 480 für Dortmund vorgesehenen Plätze hat die Dortmunder Agentur für Arbeit (ehemals Arbeitsamt) mit "Maatwerk" abgeschlossen. Wie es mit ihnen nun weitergeht, ist offen. "Ich weiß nicht, ob ,Maatwerk noch weiter arbeitet. Offiziell gibt es in Dortmund noch keine Angaben, dass die Arbeit eingestellt wird", berichtet Michael Stechele, Kundenbereichsleiter bei der Agentur für Arbeit.

Die Agentur hat die Verträge mit "Maatwerk" vorsorglich gekündigt."Es ist ein herber Rückschlag", so Stechele. "Hoffentlich nimmt jetzt nicht das gesamte Image von Zeitarbeit Schaden." Für Dortmund sei es doppelt schlimm, da aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit "Maatwerk"-Beschäftigten kaum Alternativen hätten.

"Es ist ein manifester Gau der reformierten Arbeitsmarktpolitik", kritisierte Eberhard Weber, Vorsitzender des DGB östliches Ruhrgbiet. Über das zentrale Einkaufsmanagement der Bundesagentur für Arbeit sei in kürzester Zeit faktisch ein Monopolist aufgebaut worden. Warnsignale aus der Selbstverwaltung, in der Arbeitgeber und Arbeitnehmer sitzen, seien ignoriert worden.

Von Alexander Völkel

Artikelaktionen