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Ich bringe Grüße vom Bündnis Dortmund gegen Rechts.

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Euer Kampf für soziale Rechte und gegen das Verarmen durch Hartz 4 mit all seinen menschenverachtenden Begleiterscheinungen und unser Kampf gegen die Nazis in Stadt und Land gehören zusammen.

Die NPD und die braunen Kameradschaften versuchen verstärkt, über die soziale Frage Einfluss zu gewinnen. Die NPD gibt sich "familienfreundlich", organisiert Kinderfeste und bietet "Beratung" an. Die sogenannten Freien Kameradschaften organisieren Rechtsrock-Konzerte und Freizeiten für Jugendliche.

Die Neonazis missbrauchen ganz wie damals die Nazis Arbeitslosigkeit, die Angst vor Armut und die Perspektivlosigkeit großer Teile der Jugend für ihre Zwecke. Sie schüren Ausländerfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus. Sie bieten als Lösungsmodell aus der Krise des Kapitalismus die deutsche Volksgemeinschaft, den nationalen Sozialismus, also den Nationalsozialismus. Das hatten wir schon einmal und wir kennen das Ende: Barbarei und Krieg und 50 Millionen Tote.

Nazis sind gewaltbereit und menschenverachtend damals wie heute. Sie jagen Ausländer, greifen linke Jugendliche an, bedrohen Demokraten, schlagen Obdachlose zusammen, sie schrecken vor Mord und Totschlag nicht zurück. Weit über 100 Mordopfer sind offiziell bekannt, die Dunkelziffer liegt um vieles höher. Die 3 von einem Nazi erschossenen Polizisten und der erstochene Punk Thomas Schulz in Dortmund sind z. B. gar nicht mit aufgelistet.

Diese antidemokratische Verbrecherbande will nun am 1. Mai in Dortmund aufmarschieren. Auf ihren Transparenten wird stehen: "Kapitalismus bekämpfen". Auf ihren Fahnen benutzen sie Symbole der Linken. Sie fordern: "Nie wieder Krieg!" und fügen hinzu "nach unserem Sieg!", dem Sieg des nationalen Sozialismus, also des Nationalsozialismus.

Wir wissen, wie antikapitalistisch ihre Vorgänger waren: als erstes zerschlugen sie die Arbeiterbewegung, warfen Kommunisten und Sozialdemokraten in die Gefängnisse, folterten und mordeten. Rund um den 1. Mai stürmten und besetzten sie die Gewerkschaftshäuser und die Betriebsratsbüros. Sie verhafteten Gewerkschaftsfunktionäre und Arbeitervertreter und schleppten sie in die Steinwache.Die organisierte Arbeiterschaft, das war der verhasste Gegner, den die Nazis mit KZ, Folter und Mord verfolgten.

Vom großen Kapital, von den Banken, den Kohle- und Stahlbaronen ließen sie sich finanzieren und zur Macht verhelfen. Soviel zum "Antikapitalismus" der Nazis. Wir wissen, dass gerade die Arbeiterschaft in Dortmund aus den Grossbetrieben, aus den Zechen und Stahlwerken den Widerstand gegen Hitler organisierten. Sie bezahlten ihren mutigen Kampf oft mit Gefängnis, Folter und Tod. Eine reihe von ihnen fiel den Nazi-Schergen bei den Rombergparkmorden Karfreitag 1945 noch zum Opfer.

Wir ehren ihr Andenken und das ihrer ausländischen Kollegen und Kolleginnen jedes Jahr am Karfreitag in der Bittermark. Wir ehren ihr Andenken auch dadurch, dass wir uns heute gegen die neuen Nazis wehren. Wenn Neonazis am 1. Mai in Dortmund marschieren wollen, sagen wir ihnen: Ihr seid genau so demokratie- und gewerkschaftsfeindlich und rassistisch wie Eure braunen Opas. Euer Antikapitalismus stinkt. Wir alle sind gefordert: die antifaschistischen Bündnisse wie die sozialen Foren, die Parteien, die sich dem Antifaschismus verpflichtet fühlen, die Gewerkschaften wie die Kirchen, die soziale Demagogie der Nazis zurück zu weisen.

Offensiver Kampf für soziale Rechte und gegen Hartz 4, gegen die Rente mit 67, die Gesundheitskonterreform und andere neoliberale Grausamkeiten, das ist Euer Beitrag gegen Rechts. Unser Beitrag ist Aufklärung und Mobilisierung. Gemeinsam stehen wir für internationale Solidarität. Am 1. Mai wollen wir Alles: eine kämpferische, starke 1. Mai-Demo, ein buntes, internationales Treffen im Westfalenpark und den kräftigen Protest gegen die Neonazis. Zeigen wir ihnen die Rote Karte.

Redebeitrag von Gisela Richter zum Aktionstag des Sozialforum Dortmund für ein "Sozialticket zum Nulltarif" am 03.02.2007

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