Antwort auf den Offenen Brief des Sozialforums
Wie sehr man sich auf das Gesagte verlassen kann, bleibt jedoch unklar.
In einer
Antwort auf den Offenen Brief des Sozialforums hat das
Verkehrsministerium des Landes Ende Dezember klargestellt, dass es mit der
Förderung der Sozialtickets in NRW weitergehen wird. Zumindest auf
bisherigem Niveau.
Also
nicht nur für das Jahr 2018, wie es bis zuletzt auch in den öffentlichen Medien immer wieder hieß.
Hier eine Abschrift des Antwortschreibens aus Düsseldorf vom 21.12.2017:
An das
Sozialforum Dortmund
Betr. Öffentlicher Personennahverkehr
Ihr Offener Brief vom 20. November 2017
Sehr geehrter Herr H.,
vielen Dank für Ihren an Herrn Ministerpräsidenten Armin Laschet gesendeten Offenen Brief vom 20. November 2017 zum Thema „Sozialticket“, der zuständigskeitshalber an uns weitergeleitet wurde.
Als zuständige Referatsleiterin für die Verkehrsverbünde und die betrieblichen Sachverhalte im Bereich des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) sowie Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) wurde ich gebeten, Ihnen zu antworten.
Erfreulicherweise kann ich Ihnen mitteilen, dass der angestoßene Diskussionsprozess zu dem Ergebnis geführt hat, dass die weitere Förderung des Landes NRW für das Sozialticket dauerhaft gesichert ist. Dies haben Sie sicherlich auch der Presse entnommen (vgl. z.B. Pressemitteilung des Ministeriums für Verkehr vom 28.11.2017, abrufbar unter
http://www.vm.nrw.de/presse/pressemitteilungen/Archiv-des-VM-2017/2017_11_28_Sozialticket/index.php).
Mobilität bedeutet Teilhabe. Deswegen brauchen wir auch in Zukunft ein entsprechendes Angebot für die, die darauf angewiesen sind.
Wir wollen ein Sozialticket so wie die Menschen es kennen – in 2018 und in den Folgejahren und auch mit Unterstützung des Landes.
Auch die erforderliche Verlängerung der Förderrichtlinie zum Sozialticket wurde bereits auf den Weg gebracht; sie ist am 16.12.2017 in Kraft getreten.
Sehr geehrter Herr H., ich danke Ihnen nochmals für Ihren Offenen Brief; die durch das hohe Arbeitsaufkommen bedingte Verzögerung bitte ich sehr zu entschuldigen.
Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
(Sabine Heinzel)
Die Taten hingegen sprechen teilweise eine andere Sprache:
Denn trotz der vollmundigen Erklärungen diverser Koalitionspolitiker, und entgegen auch der Darstellung im Schreiben aus dem MInisterium, wurde die Förderung laut neuer Förderrichtlinien vorerst nur bis Ende 2019, also für 2 Jahre, verlängert.
Ferner: Im Etatentwurf für 2018 wurden zwar jetzt wieder 40 Mio. € eingestellt. Der Haushaltsausschuss des Landtags hat es aber im Dezember mit den Stimmen von CDU und FDP abgelehnt,
- das Zuschussvolumen auf 50 Mio. € aufzustocken (was auch aus unserer Sicht unbedingt nötig wäre)
- für die Jahre 2019 bis '21 bereits jetzt Mittel in Höhe von jeweils 40 Mio. in Form von Verpflichtungsermächtigungen zu reservieren.
(siehe hierzu Landtags-Drucksache 17/1509).
Man darf diese Vorgänge vielleicht nicht überinterpretieren. Aber es besteht zumindest kein Grund, sich zufrieden zurückzulehnen. Es gilt, wachsam zu bleiben!
Bleibt es bei den 40 Millionen (für ganz NRW), dann ist es bis zur
nächsten Preiserhöhung für das VRR-Sozialticket vermutlich nicht
mehr weit! Denn der Fördertopf war wohl bereits letztes Jahr überzeichnet
- mit der automatischen Folge, dass die Zuschüsse pro verkauftem
Sozialticket gedeckelt werden.
Dabei ist der Preis für das sog. Sozialticket des VRR ("Mein
Ticket") bereits jetzt völlig inakzeptabel. Um es noch mal deutlich zu sagen
Ein Monatsticket zum Preis von 37,80 Euro ist preislich ermäßigt - die Bezeichnung "Sozialticket" hat dieses Ticket jedoch von Beginn an nicht verdient.