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Zur geplanten Einführung des ermäßigten Deutschlandtickets für Sozialticket-Berechtigte in NRW

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Ein persönlicher Kommentar

 

NRW will ein rabattiertes Deutschlandticket für Sozialticket-Berechtigte zum Preis von 39 € einführen. 

Da freuen wir uns aber. Wir bedanken uns bei der schwarz-grünen Landesregierung, dass sie sich für ein Monatsticket eingesetzt hat, das auch für ärmere Mitbürger erschwinglich ist. Mit Gültigkeit in ganz Deutschland. Darauf haben viele gewartet. 

Einen Schönheitsfehler hat das geplante Ticket allerdings: Mit einem Preis von 39 € ist es nicht nur teurer als das geplante Deutschlandticket für Schülerinnen und Schüler (29 €), sondern auch als das Jobticket für Beschäftigte (34,30 €). Was u.a. auch bedeutet, dass Sachbearbeiter*innen (wie auch Abteilungsleiter und Geschäftsführer) in Jobcentern und Sozialämtern preiswerter mit dem ÖPNV fahren können als ihre sog. KundInnen, die häufig unter prekären Umständen leben (müssen). 

Doch, klar: Wer nicht arbeitet, der soll auch nicht essen (frei nach Franz Müntefering). Das muss man berücksichtigen. 

Und wieso erst zum 1. Dezember? Damit die Züge im Sommer nicht aus allen Nähten platzen – ah, wir verstehen. 

Dürfen wir raten, wer da gemauert hat? Wir denken: die großen Verkehrsverbünde. Wenn zu viele von diesen Tickets verkauft würden, könnte der Zuschuss des Landes pro verkauftem Ticket zu gering ausfallen... Liegen wir mit dieser Vermutung richtig? 

Schönen Dank jedenfalls für die sozialpolitische Meisterleistung! 

Heiko Holtgrave, Sozialforum

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