Von den Ein-Euro-Jobs zum "Dritten Arbeitsmarkt"
Die Dienstpflicht zu gemeinnütziger Arbeit als Allheilmittel für den Arbeitsmarkt und für die fiskalische Krise der Kommunen? - Kongress der Dortmunder Forschungsgruppe "Der 'workfare state' – Hausarbeit im öffentlichen Raum?"
Was |
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Wann |
08.09.2007 von 10:00 bis 18:00 |
Wo | Aula des Fachbereich Design der FH Dortmund, Max-Ophüls-Platz 2 |
Name | dritter.arbeitsmarkt@dieseswortloeschen.gmx.de |
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Nunmehr zweieinhalb Jahre Erfahrungen mit Hartz IV und den Ein-Euro-Jobs zeigen, dass die versprochene Brückenfunktion in den ersten Arbeitsmarkt nicht eingelöst werden kann. In der öffentlichen Debatte wird immer unverhohlener eine allgemeine Dienstpflicht zu gemeinnütziger Arbeit als "Strafe" in den Vordergrund gerückt – die ALG II-Empfänger/innen als unwürdige Arme sollen zukünftig arbeiten, regelmäßig zu schlechteren Konditionen als jede vergleichbare Arbeit in der privaten Wirtschaft oder im öffentlichen Dienst.
Ausgehend von unserer empirischen Untersuchung "Der Workfare State - Hausarbeit im öffentlichen Raum?" und vor dem Hintergrund der aktuellen Tendenzen der Workfarepolitiken wollen wir
- die Handlungsmöglichkeiten der in die Dienstpflicht genommenen Erwerbslosen,
- die Folgen der Veränderungen für die öffentliche Daseinsvorsorge und die gesellschaftliche Reproduktion,
- die gouvernementalen Strategien zur Bearbeitung der aufbrechenden Widersprüche
- und Strategien des Widerstands "von unten" diskutieren.
Wie lassen sich in diesen gesellschaftlichen Prozessen Möglichkeiten und Ressourcen für ein selbstbestimmtes Gestalten des eigenen Lebens erschließen? Welche Schlussfolgerungen lassen sich für alternative Gesellschaftsentwürfe ziehen?
Unser Interesse ist es, herrschaftskritische Analysen mit der Diskussion über Strategien für soziale Kämpfe zu verknüpfen und ein für alle Interessierten offenes Forum anzubieten.