Neulich in Dortmund: Demo "Kein Sparen an unseren Kindern!"
Wir hatten den diesjährigen Weltspartag (30.10.) mit Bedacht ausgewählt, um vor der hiesigen Sparkassenzentrale auf die wachsende Kinderarmut aufmerksam zu machen. Das geplante Kindergrundsicherungsgesetz hilft nicht weiter - der Entwurf ist eher ein schlechter Scherz!
Jedes dritte Kind in Dortmund gilt als arm. Da wirkt das bekannte Spartag-Motto “Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not“ wie ein Hohn. Kinder aus armen Familien haben nichts zum Sparen. Genauso wenig wie ihre Eltern. Schlimmer noch: Sie sind häufig überschuldet. Und Kinder wie Eltern vielfach von Ausgrenzung und Stigmatisierungen betroffen.
Wir hatten den diesjährigen Weltspartag (30.10.) mit Bedacht ausgewählt, um vor der hiesigen Sparkassenzentrale auf die wachsende Armut aufmerksam zu machen und bedarfsdeckende Hilfen, insbesondere für Kinder, zu fordern.
Es ist eigentlich ja eine gute Idee, für Kinder und Heranwachsende eine eigenständige Absicherung in Form einer Kindergrundsicherung zu schaffen und sie damit aus der Armut zu holen. Wohlfahrtsverbände und Kinderschutz-Organisationen fordern das schon seit Jahren. Selbst Familienministerin Lisa Paus (Die Grünen) hatte das ursprünglich verkündet.
Doch der kürzlich vorgelegte Gesetzentwurf der Regierung löst dieses Versprechen schon vom Ansatz her nicht ein. Die Bedarfssätze für Kinder sollen die gleichen bleiben wie beim Bürgergeld. Und nach unseren Berechnungen hätten Familien mit der geplanten Kindergrundsicherung bei etlichen Konstellationen sogar weniger Geld zur Verfügung als jetzt mit Kinderzuschlag bzw. Bürgergeld.
Ein weiterer wesentlicher Kritikpunkt: Viele nichtdeutsche Kinder und Jugendliche werden sogar ganz von der geplanten Grundsicherung ausgeschlossen.
Deshalb hat das Sozialforum Dortmund zusammen mit Vertretern vom DGB, attac, Kinderschutzbund und anderen an diesem „Weltspartag“ gegen den Gesetzentwurf der Regierung demonstriert.
Den vollständigen Bericht über unseren Aktionstag findet Ihr hier, und hier ein Foto von der Kundgebung vor der SPD-Vertretung sowie unsere anschließende Pressemitteilung (fettgedruckte Worte jeweils anklicken!).
Unsere Veranstaltung fand im Rahmen der bundesweiten Aktionstage "Der Armut endlich den Kampf ansagen" von 'AufRecht bestehen' statt. Eine Dokumentation sämtlicher Aktionen findet Ihr hier (Teil 1) und hier (Teil 2). Der Dortmunder Bericht samt Anlagen ist im Teil 2 enthalten.