„Bündnis Sozialticket NRW" begrüßt Idee des kostenlosen ÖPNV
+++ P r e s s e m i t t e i l u n g +++
Das „Bündnis Sozialticket NRW" begrüßt die Initiative der
Bundesregierung, zur Reduzierung der Schadstoffbelastung den kostenlosen
ÖPNV in Pilotstädten wie Essen und Bonn einzuführen.
Damit würde nicht nur umweltpolitisch eine positive Wendung vollzogen,
sondern es würden auch viele Sonderregelungen für benachteiligte
Fahrgastgruppen überflüssig werden, z.B. Sozialtickets für Erwerbslose
und Menschen mit geringem Einkommen. Wir haben ja ohnehin immer wieder
bemängelt, dass diese Tickets in NRW zu teuer sind und auch von den
sonstigen Konditionen (räumlicher Geltungsbereich,
Mitnahmemöglichkeiten, etc.) für viele Betroffene nicht passen. Was soll
man von einem Sozialticket halten, das auch 6 Jahre nach Einführung nur
von 13,5 % der Berechtigten genutzt wird?
Wichtig ist, dass die Pilotstädte dazu mehr Busse und Bahnen anschaffen,
die Fahrdichte verstärken sowie zusätzliches Personal einstellen, damit
dieses Projekt auch sinnvoll umgesetzt werden kann. Beispiele aus
anderen Städten zeigen, dass die Menschen dann den ÖPNV nutzen, wenn er
eine echte Alternative zum Individualverkehr darstellt und preislich
attraktiv ist. Die genannten Verstärkungen sind allerdings Bedingung für
einen Erfolg. Auf sie zu verzichten, würde bedeuten, das Projekt von
vornherein gegen die Wand zu fahren.
Wir erwarten, dass diese Maßnahmen auch schnell und konsequent
bundesweit zur Anwendung kommen, wenn sich die Pilotprojekte nach einer
Erprobungsphase als erfolgreich herausstellen. Dann wäre auch ein
wesentlicher Teil unserer Arbeit erfolgreich gewesen.
Wuppertal, 19. Februar 2018
Bündnis Sozialticket NRW