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Fahndungsfoto zeigt Wirkung: Neonazi-Frau stellt sich nach Angriff in Stadtbahn

In der Stadtbahnlinie U44 haben am Samstag etwa zehn Neonazis ausländische Fahrgäste rassistisch beleidigt. Zwei der drei diskriminierten Frauen sind Ausländerinnen mit dunkler Hautfarbe. Eine mit einem Fahndungsfoto gesuchte "dickliche Frau" aus der Neonazi-Szene hat sich am Mittwoch wenige Stunden nach der Veröffentlichung des Bildes im Internet durch die Polizei gestellt.

Nach Angaben der Polizei ereigneten sich die Übergriffe gegen 20.30 Uhr in einem Zug der Linie U44. Dieser war von Dorstfeld in Richtung Innenstadt unterwegs, als an der Haltestelle Wittener Straße etwa zehn Mitglieder der rechten Szene zustiegen.

Kinderwagen stürzt

In der Bahn beleidigten sie zunächst die dunkelhäutigen Frauen mit fremdenfeindlichen Sprüchen. Eine mutige Frau schaltete sich in das Geschehen ein - und bekam die Konsequenzen zu spüren. Eine Neonazi-Frau griff die Zeugin an, drückte sie gegen ein Fenster. Beim Aussteigen der Neonazi-Gruppe stürzte außerdem ein Kinderwagen mit einem einjährigen Kind zu Boden.
Eine Überwachungskamera der Straßenbahn lieferte der Polizei wichtige Bilder: Sekunde für Sekunde ist die Tat in der Stadtbahn nachvollziehbar. Sämtliche Männer konnte die Polizei identifizieren - nur die etwa 30 Jahre alte und 1,60 Meter große Komplizin nicht. Zunächst nicht.

Mittwoch (15.7.) gab ein Richter das Foto zu Fahdnungszwecken frei. Das Bild war nur wenige Stunden online, da stellte sich die Gesuchte der Polizei.

Quelle: Ruhr Nachrichten vom 15.06.11


Gruppe aus U44: Neonazis pöbelten auch auf Kirmes

HUCKARDE Der rassistische Übergriff in der Stadtbahnlinie U 44 am vergangenen Samstag war nicht die einzige Tat einer Gruppe von Neonazis, die an dem Wochenende durch den Dortmunder Westen gezogen ist: 15 der Rechtsextremisten pöbelten am Pfingstsonntag auf der Kirmes in Huckarde die Besucher an.

Laut Polizeiangaben ist es dabei auch zu Rangeleien gekommen. Als die Polizei einschreiten wollte, reagierten die betrunkenen Neonazis aggressiv. Drei von ihnen übernachteten im Polizeigewahrsam. Der Staatsschutz ermittelt wegen Volksverhetzung und Körperverletzung.

Nur eine Zeugin half

Am Donnerstag berichtete die Polizei noch einmal über die Attacken in der U 44, in der Neonazis drei ausländische Frauen diskriminiert hatten. Laut Polizeisprecher Manfred Radecke hätten mehrere Fahrgäste das Geschehen beobachtet, aber nur eine Frau mit einem einjährigen Kind sei dazwischen gegangen.

Wer sich nicht traut, müsse nicht „den Helden spielen“, so Manfred Radecke – es reiche, den Notruf 110 zu wählen und sich Details zu merken.

Quelle: Ruhr Nachrichten vom 16.06.11

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